In der Schulstadt Hollabrunn verwandelt sich der Schulbeginn oft in eine wahre Herausforderung für alle Beteiligten. Verkehrsüberlastung, überfüllte Busse und verspätete Ankünfte stehen auf der Tagesordnung. Eltern und Schüler berichten von chaotischen Zuständen, die nicht selten zu Frustration führen.
Tanja Lehner ist eine von vielen Müttern, die sich über die Situation aufregt. Ihr Bericht über den Schulbus, der ihre Töchter Valentina und Valeria von Wolfsbrunn nach Hollabrunn bringen soll, macht deutlich: Gerade wenn die Busse übervoll sind, zeigt sich die Schwachstelle des Systems. Die Kinder müssen in der Regel stehen, was für viele ein untragbarer Zustand ist. Hinzu kommt, dass Schüler am Bundesgymnasium für verspätetes Erscheinen im letzten Jahr Strafen erhalten haben, auch wenn diese durch Busverspätungen verursacht wurden.
Verstärkte Aufsicht und Regelungen
Um die Situation zu entschärfen, wurden am neuen Schulcampus Regelungen eingeführt, die den Kfz-Verkehr während der Schulzeiten im Bereich der Anton-Ehrenfriedstraße und dem Kirchenplatz regulieren. Bürgermeister Alfred Babinsky weist darauf hin, dass nur Busse, Radfahrer und Einsatzfahrzeuge in diesem Bereich fahren dürfen, um die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten.
Doch nicht alle Eltern sind glücklich mit diesen Maßnahmen. Tanja Lehner ist eine von denjenigen, die ihre Kinder lieber mit dem Auto zur Schule bringt. “Oft brauchen wir eine halbe Stunde für fünf Kilometer,” klagt sie und verweist auf die chaotischen Verkehrsbedingungen, die durch die erhöhten Mitfahrten von Eltern verursacht werden.
Erfahrungen aus dem Schulbus
Die Redakteurin Alexandra Goll von MeinBezirk Hollabrunn hat die Situation vor Ort selbst erkundet. An einer Bushaltestelle in Wolfsbrunn wartend, wurde sie Zeugin des Menschenandrangs. Der Bus sollte um 7:24 Uhr abfahren, kam aber erst zwei Minuten später an. Als sie und andere Kinder einsteigen wollten, stellte sich heraus, dass viele stehen mussten. “Die erste Kurve in Hollabrunn erinnerte mich eher an einen Parkplatz,” erzählt sie. Der Verkehr floss zwar nach einem kurzen Stau, die Ankunft an der Haltestelle am Kirchenplatz verzögerte sich jedoch erneut.
Erfreulicherweise fanden die Schülerinnen, die Goll begleitete, trotzdem rechtzeitig den Weg zum Unterricht, ohne im Klassenbuch vermerkt zu werden. Dies ist ein kleiner Lichtblick in einem ansonsten stressbeladenen Schultag.
Die häufigsten Verkehrsprobleme sind zu Stoßzeiten zu beobachten, davor und nach Schulschluss. Während der Schulcampus versucht, die Situation durch gezielte Regelungen zu „entschärfen“, gibt es immer noch Herausforderungen, die auf das grundlegende Verkehrsmanagement hinweisen. Gabriele Mattes, die Direktorin der Volksschule, verweist darauf, dass es noch Raum für Verbesserungen gebe und viele Autofahrer dürften sich erst daran gewöhnen, die jeweiligen Verkehrsschilder und Vorgaben zu respektieren.
Die Polizeipräsenz in der Umgebung trägt dazu bei, Ordnung zu schaffen. Momentan informieren die Beamten aufklärend, anstelle von Sanktionen. Die ständige Herausforderung, einen reibungslosen Schulweg zu gewährleisten, bleibt eine Priorität für die Stadt Hollabrunn.