Die Stadt Hollabrunn hat in den letzten Tagen die verheerenden Auswirkungen von extremen Unwettern zu spüren bekommen. Seit Samstag ist der Bereich offiziell als Katastrophengebiet eingestuft, nachdem heftige Niederschläge in der Region zu massiven Überschwemmungen geführt haben. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, um die Schäden zu beheben und betroffenen Bewohnern zu helfen.
Extensive Feuerwehr-Einsätze
In der Nacht auf Sonntag waren Feuerwehrleute aus verschiedenen Bezirken im Einsatz, um die Folgen des Unwetters zu bewältigen. „Einer der größten Unwettereinsätze des Bezirks geht zu Ende“, lautete die Mitteilung des Bezirkskommandos. Es waren von Freitag bis Sonntag insgesamt über 800 Feuerwehrmitglieder mit 181 Fahrzeugen im Einsatz. Die Zahlen sprechen für sich: am Freitag wurden 40 Feuerwehren alarmiert, am Samstag stieg diese Zahl auf 62 und am Sonntag waren es acht. Bezirksfeuerwehrkommandant Alois Zaussinger dankte den Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz, viele von ihnen hatten bis an ihre Grenzen gearbeitet.
Betroffene Gebiete und Schäden
Hollabrunn, eine Stadt im Weinviertel, war besonders stark betroffen. Die schweren Regenfälle am Freitagabend führten dazu, dass der Runzenbach über die Ufer trat und enorme Schlammmassen mit sich führte. Diese drangen in zahlreiche Häuser ein, wobei das Erdgeschoss in vielen Fällen verwüstet wurde. In Oberfellabrunn wurden 70 Objekte durch die Überschwemmungen beschädigt oder sogar ganz überflutet.
„Die Schäden sind gravierend“, betonte Stefan Obritzhauser, Kommandant der FF Hohenwarth. Besonders betroffen war eine Behindertenhilfe-Einrichtung, die durch das Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch eine Tennishalle musste gesäubert werden, da sie von Schlamm überschwemmt wurde. Die „Augustwiesn“, ein bekanntes Veranstaltungszentrum, wurde evakuiert, wobei Besucher in den Stadtsaal gebracht wurden. Zudem berichtete Abschnittsfeuerwehrkommandant Christian Holzer von fünf leichten Verletzungen, die durch umherfliegende Teile und Stürze entstanden.
Retter in der Not
Die Feuerwehrleute haben nicht nur materielle Schäden zu beheben gehabt, sondern auch Leben gerettet. So wurden 22 Pferde aus einem überfluteten Reitstall gerettet und in sichere Ställe in der Umgebung gebracht. „Beim Umspannwerk in Hollabrunn standen wir nur wenige Zentimeter vor einem großflächigen Stromausfall“, erklärte Abschnittsfeuerwehrkommandant Markus Zahlbrecht. Dank des Einsatzes von Großpumpen konnte die kritische Situation abgewendet werden.
Regionale Folgewirkungen
Die Unwetterblitzschläge blieben jedoch nicht nur in Hollabrunn begrenzt. Im angrenzenden Bezirk Neunkirchen trat Wasser aus seinen Ufern, was dazu führte, dass zahlreiche Keller und Straßen überflutet wurden. In der Umgebung von Gloggnitz blieb ein Auto in einer überfluteten Unterführung stecken, konnte aber unversehrt geborgen werden. Auch in anderen Teilen Niederösterreichs waren die Feuerwehren aufgrund starker Regenfälle gefordert, zum Beispiel im Bezirk Amstetten, wo es ebenfalls zu Überflutungen kam.
Die Folgen für die Gemeinschaft
Die aktuellen Unwetter zeigen nicht nur die gewaltigen Kräfte der Natur, sondern auch die Bedeutung einer aufmerksamen und gut organisierten Gemeinschaft. Die Reaktion der Feuerwehr und der Einsatzkräfte in dieser Krise sind bewundernswert und verdeutlichen das Engagement und die Solidarität in Zeiten der Not. Trotz der Zerstörungen zeigt sich, dass die Gemeinschaft zusammenhält und bereit ist, einander zu helfen.