Der Bezirk Hollabrunn wurde am vergangenen Samstagabend, dem 14. September, von heftigen Unwettern und Hochwasser betroffen. Mehr als 30 Einsatzstellen wurden in der Gemeinde Göllersdorf verzeichnet, als der Göllersbach über die Ufer trat und zahlreiche Häuser sowie Gewerbebetriebe überflutete. In dieser kritischen Stunde standen 15 Feuerwehren bereit, um die Lage zu bewältigen.
In Hardegg drohte die Fugnitz ebenfalls, mehrere Objekte zu überfluten. Mit einem cleveren Einsatz von Paletten- und Sandsackdämmen gelang es den Einsatzkräften, diese erfolgreich zu schützen. Die Situation entlang der Pulkau war ähnlich angespannt; hier wurden die Warnschwellen der Pegel erreicht, was die Feuerwehr dazu veranlasste, Sandsackbarrieren aufzubauen. Bürgermeister Josef Fürnkranz aus Hadres berichtete, dass in Watzelsdorf das Wasser bis zu einem Meter hoch aus den Kanälen sprudelte, während in Hadres der Kanal intensiv ausgepumpt wurde, um das Wasser direkt in die Pulkau umzuleiten.
Einsatzkräfte mobilisiert
Die Vorbereitungen der Feuerwehrleute liefen bereits seit einigen Tagen, da die Unwetterlage vorhergesagt war. Samstagvormittag intensivierten die Einsatzkräfte das Befüllen von Sandsäcken. Der Bezirksführungsstab operierte in enger Zusammenarbeit mit der Bezirkshauptmannschaft und hielt die Bezirksalarmzentrale besetzt, um schnell auf die Entwicklungen reagieren zu können. Mit etwa 60 Feuerwehren und fünf Großpumpen waren die Helfer bis zum späten Abend in insgesamt 50 Einsätzen engagiert, um Auspump- und Sicherungsarbeiten durchzuführen.
Besonders in Sitzendorf wurden an der Schmida palettenartige Dämme errichtet, die sich über mehr als 250 Meter erstreckten, um den Wassermassen entgegenzuwirken. Die Herausforderung stellte sich für die Feuerwehr als nicht zu unterschätzen heraus, da kleinere Bäche im gesamten Bezirk ebenfalls starke Überschwemmungen verursachten. „Wir erwarten, dass die Pulkau in der Nacht zwischen 21 und 22 Uhr an einigen Stellen überlaufen wird“, sagte Fürnkranz und zeigte sein Vertrauen in die einsatzbereiten Feuerwehrkommandanten vor Ort.
Krisenintervention im Nachbarbezirk
Ein weiterer Einsatz führte einen Katastrophenhilfszug aus dem Bezirk nach Langenlois im Bezirk Krems-Land, wo das Umspannwerk vor dem drohenden Anstieg des Kamps gesichert werden musste. Ein mobiler Hochwasserschutz sorgte auch hier für erfolgreichen Schutz, bevor die übermüdeten und durchnässten Einsatzkräfte am frühen Samstagnachmittag die Rückreise antreten konnten.
Die bereits gest позицииerten Sandsäcke an der Hintausstraße, die von der Gemeindeverwaltung in Richtung Obritz legten, zeugen von einem gut orchestrierten Krisenmanagement. Am Ende bewährten sich die schnellen Reaktionen und das Engagement der Feuerwehrleute in dieser kritischen Zeit, auch wenn die Naturgewalten große Herausforderungen mit sich brachten.