Hollabrunn

Unerfüllte Überstunden: AK Hollabrunn hilft betroffenen Dienstnehmern

Skandal in Tirol: Zwei junge Mitarbeiter aus Hollabrunn werfen das Handtuch nach über 700 Überstunden, doch die Arbeiterkammer sorgt für ihre fast 4.400 Euro Nachzahlung!

Martin Feigl, der Leiter der Arbeiterkammer-Bezirksstelle in Hollabrunn, hat eine harrowing Geschichte im Zusammenhang mit Arbeitsbedingungen im gastronomischen Sektor erzählt. In seiner Halbjahresbilanz 2024 berichtete er über zwei junge Mitarbeiter, die in einem Tiroler Hotel beschäftigt waren. Beide waren unter 30 Jahre alt und hatten ihre Arbeit im Dezember 2023 begonnen. Doch die Bedingungen waren alles andere als fair, was schließlich dazu führte, dass sie ihre Anstellung beendeten.

Die beiden Angestellten hatten vertraglich eine Überstundenpauschale von 62,07 Stunden pro Monat. In der Realität jedoch sah der Arbeitsalltag ganz anders aus – sie arbeiteten zwischen zwölf und fünfzehn Stunden täglich. Während die junge Frau im März 2024 ihren Dienst kündigte, hielt ihr Kollege noch zwei Wochen länger durch. Nach ihrer Kündigung wandten sie sich an die AK Hollabrunn, wo die Experten schnell bemerkten, dass die beiden trotz bereits gezahlter 450 Überstunden immer noch viele offene Stunden hatten – insbesondere die junge Frau mit 122,2 Stunden und ihr Kollege mit 142,5 Stunden.

Erfolgreiche Intervention der Arbeiterkammer

Die Arbeiterkammer setzte sich daraufhin mit dem Arbeitgeber in Verbindung, der lediglich nach einer Zeitaufzeichnung fragte. Da die Beschäftigten diese Nachweise vorlegen konnten, erklärte sich der Dienstgeber bereit, die ausstehenden Löhne zu zahlen. Binnen weniger Tage wurde die Summe von fast 4.400 Euro auf die Konten der beiden Überstundenleistenden überwiesen. Interessanterweise hatten die beiden in nur vier Monaten zusammen über 720 Überstunden geleistet. Diese atypischen Arbeitszeiten zeigen deutlich, wie wichtig es ist, die eigenen Arbeitszeiten genau zu dokumentieren.

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Feigl betonte zudem, dass es eine viermonatige Frist gibt, innerhalb derer sich Betroffene bei der Arbeiterkammer melden müssen, um Unterstützung zu erhalten. Er unterstrich die Notwendigkeit, Mitarbeiter fair zu behandeln und entsprechend zu entlohnen, um Personalprobleme zu vermeiden. In der Gastronomie gibt es viele Betriebe, die dies erfolgreich tun, auch im Hollabrunner Bezirk.

Die Rolle der Arbeiterkammer in Krisenzeiten

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 haben in Hollabrunn 4.900 Menschen Kontakt zur Arbeiterkammer aufgenommen. Oftmals genügt eine schnelle Auskunft, in 1.937 Fällen war jedoch eine weiterführende Beratung notwendig. Feigl hob hervor, dass die derzeitigen Krisen gezeigt haben, wie wichtig die Arbeiterkammer als regionale Anlaufstelle ist. Insgesamt wurden für die Arbeitnehmer im Bezirk mehr als 1,5 Millionen Euro zurückgeholt, was den Einfluss der Kammer unterstreicht.

Ein weiteres wichtiges Thema, das die AK-Experten beschäftigt, ist die Situation der Grenzgänger, insbesondere tschechischer Staatsbürger, die in Österreich arbeiten. Während es in Tschechien Agenturen gibt, die Unterstützung bei Steuererklärungen anbieten, behalten diese oft zwischen zehn und 25 Prozent der zurückgeholten Summe ein. Die Arbeiterkammer hingegen verfolgt eine kundenfreundlichere Strategie.

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Ein weiterer Aspekt, den Feigl hervorhob, war die Zusammenarbeit mit sozialen Partnern, die in Hollabrunn als sehr gut gilt. Besonders lobend erwähnte er die effiziente Kooperation mit der Bezirkshauptmannschaft. Diese positive Zusammenarbeit hat die AK in der Region gestärkt, was sich auch in der Zufriedenheit der Mitarbeiter widerspiegelt.

Die Halbjahresbilanz zeigt insgesamt, dass die Arbeiterkammer im ersten Halbjahr 2024 landesweit 45,8 Millionen Euro für Arbeitnehmer zurückgeholt hat. Die häufigsten Anliegen betrafen ausstehende Löhne und unbezahlte Überstunden, die ein erhebliches Problem darstellen. Dies ist ein wichtiger Anstoß für Veränderungen in der Branche und könnte der Schlüssel zu faireren Arbeitsbedingungen sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Arbeit der Arbeiterkammer nicht nur bei finanziellen Fragen entscheidend ist, sondern auch den Arbeitnehmern dabei hilft, ihre Rechte zu kennen und durchzusetzen. In einer Zeit, in der Arbeitsbedingungen oft noch intransparent sind, spielt die AK eine unverzichtbare Rolle als Unterstützer und Berater für viele Arbeitnehmer im Bezirk Hollabrunn.

Quelle/Referenz
noen.at

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