Am Sonntag, dem 18. August 2024, zogen erneut heftige Unwetter über Niederösterreich, die Sturm, Starkregen und Hagel mit sich brachten. Insbesondere die Stadt Hollabrunn erlebte verheerende Überflutungen, die die Gemeinschaft in einen Krisenmodus versetzten, nachdem sie bereits seit Samstag als Katastrophengebiet gilt.
Erneute Überflutungen in Hollabrunn
In Hollabrunn trat der Runzenbach abermals über die Ufer und verursachte enorme Schäden. „Es kam wieder zu Überschwemmungen“, erklärte Stefan Obritzhauser, Kommandant der Feuerwehr Hohenwarth. Besonders betroffen waren Einrichtungen wie eine Behindertenhilfe-Einrichtung sowie ein Pferdehof und eine Tennishalle, die durch das eindringende Wasser erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Besonders besorgniserregend waren die Zustände, da das Wasser in vielen Gebäuden bis ins Erdgeschoss stand, was massive Aufräumarbeiten nach sich zog.
Hilfe von rund 1.000 Feuerwehrleuten
Die lokale Feuerwehr wurde durch die Witterung stark beansprucht. Am Freitag waren bereits 40 Feuerwehren alarmiert worden, gefolgt von 62 am Samstag und erneut 40 am Sonntag, was etwa 1.000 Feuerwehrmitgliedern entsprach, die teils mehrere Tage im Dauereinsatz waren. Die Aufgaben bestanden hauptsächlich aus Auspumpen von Wasser, Beseitigung umgefallener Bäume und der Sicherung von gefährdeten Gebäude.
Kritische Infrastruktur betroffen
Die Unwetter hatten nicht nur Auswirkungen auf das unmittelbare Umfeld, sondern beeinflussten auch die Verkehrsinfrastruktur. Die ÖBB-Strecke nach Wien musste aufgrund der Wassermassen gesperrt werden, was erhebliche Verspätungen für die Reisenden zur Folge hatte. Wie das Bezirkskommando Hollabrunn berichtete, wurden für die durchnässten Böden ca. 30 Millimeter Niederschlag als zu viel eingestuft, was die Situation weiter verschärfte.
Überflutungen im Bezirk Neunkirchen
Auch im Bezirk Neunkirchen gab es am Samstag erhebliche Wetterereignisse. Hier traten mehrere Bäche über die Ufer und verwandelten Straßen in reißende Flüsse. Eine dramatische Situation ereignete sich, als ein Auto in einer überfluteten Unterführung steckengeblieben war. Die örtliche Feuerwehr konnte den Lenker unverletzt retten, jedoch war der Einsatz für die Feuerwehrleute vor Ort wenig entspannend, da Lösungen für alle aufkommenden Herausforderungen gefunden werden mussten.
Die langfristigen Auswirkungen
Die Auswirkungen der Unwetter sind nicht nur kurzfristig zu sehen; auch die langfristigen Folgen könnten die Gemeinschaft Hohenwarth sowie weitere betroffene Gebiete stark prägen. Der Bezirksfeuerwehrkommandant Alois Zaussinger zeigte sich besorgt über die gravierenden Schäden, die sich in der hilfsbedürftigen Infrastruktur und den beschädigten privaten Wohnstätten widerspiegeln. Besonders erschreckend ist der Zustand der Möbel in der sowie andere Einrichtungen, die zum Teil vollständig zerstört wurden, während die Tennishalle und deren Außenanlagen ebenfalls erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Solidarität und Gemeinschaftsgeist
Trotz der widrigen Umstände wurden vereinte Anstrengungen unternommen, um die Situation zu bewältigen. Wo die Natur wütete, zeigten die Menschen bemerkenswerte Solidarität und Zusammenhalt. Die Skulptur von Einigkeit, die durch die ehrenamtlichen Helfer an den Tag gelegt wurde, ist ein Lichtblick inbei solcher Zerstörung. In der Evakuierung, die für die Besucher der „Augustwiesn“ durchgeführt wurde, konnten sie sicher in den Stadtsaal gebracht werden. Diese und ähnliche Maßnahmen unterstreichen den Gemeinschaftsgeist, der in Krisenzeiten besonders wichtig ist.