Im Bezirk Hollabrunn tobt der Kampf gegen die Elemente. Anhaltender Regen hat die Situation dort dramatisch verschärft. Die Pegelstände von Flüssen wie der Pulkau wurden kontinuierlich überwacht, da Anwohner bereits besorgt waren, dass ihre Ufer brechen könnten. Wolfgang Thürr, der Bezirksfeuerwehrsprecher, berichtete von einer aktuellen Entspannung, doch die Vorbereitungen gegen mögliche Überschwemmungen sind in vollem Gange.
Insgesamt waren um die 70 Feuerwehren im Bezirk aktiv. Besonders betroffen ist die Gemeinde Göllersdorf, die derzeit als „Hotspot“ gilt. Hier wurden Sandsäcke an die Bevölkerung verteilt, um Schutzmaßnahmen einzuleiten. Stefan Hinterberger, ein engagierter Anwohner, lobte den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrleute, die gegen Nachmittag mit der Arbeit begonnen hatten, Sandsäcke im Akkord zu befüllen. „Lastwagenweise wird Sand weggeschaufelt – das ist eine unfassbare Leistung“, so Hinterberger.
Einsätze und Herausforderungen
Der Stress für die Einsatzkräfte ist bemerkenswert hoch. Viele Feuerwehrleute sind sichtlich erschöpft, doch sie bleiben optimistisch und arbeiten weiter, um sicherzustellen, dass alle Haushalte in der Mühlensiedlung ausreichend geschützt sind. Denn dort sind bereits zahlreiche Keller überflutet worden. Ein Mitglied der Göllersdorfer Wehr war den ganzen Tag im Einsatz, um Sandsäcke zu den betroffenen Gebieten zu liefern.
Die Feuerwehr nutzt auch soziale Medien, um die Bevölkerung auf dem Laufenden zu halten. Dies ist besonders wichtig, denn viele Einsatzstellen werden durch Überflutungen und tiefstehendes Wasser nur schwer erreichbar. „Jede Einsatzadresse wird von uns begutachtet“, betonen die Feuerwehrkameraden, die gleichzeitig um Geduld und Verständnis bitten, da es unmöglich sei, überall gleichzeitig zu sein.
Eine Bewohnerin in Hollabrunn äußerte sich besorgt über einen gefallenen Baum auf den Bahngleisen. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen wurde der Zugverkehr zwischen Floridsdorf und Retz sowie zwischen Eggenburg und Gmünd aufgrund von Sicherheitsvorkehrungen vorübergehend eingestellt. Diese Maßnahme könnte mehrere Stunden in Anspruch nehmen, wie die Österreichischen Bundesbahnen über soziale Netzwerke informierten.
Die Herausforderungen sind in dieser Zeit enorm, jedoch ist der Zusammenhalt unter den Anwohnern und Einsatzkräften stark. Mithilfe von Hilfsaktionen und der Unterstützung der Feuerwehr wird versucht, das Schlimmste abzuwehren. Trotzdem bleibt die Situation angespannt, und die Meteorologen warnen vor anhaltendem Regen, was die Vorbereitungen gegen mögliche Überschwemmungen umso wichtiger macht.