Hollabrunn

Reformen im Gesundheitssystem: Schließungen von Spitälern in Niederösterreich?

In St. Pölten brodelt es: Geplante Krankenhaus-Schließungen in Niederösterreich sorgen für Aufregung und Widerstand von SPÖ und Bürgermeistern – die Gesundheitsreform steht bevor!

In Niederösterreich gibt es erneut Gespräche über grundlegende Veränderungen im Gesundheitssystem. Die Landesregierung plant, tiefgreifende Einschnitte, die mehrere der 27 Spitalsstandorte betreffen könnten. Besonders im Fokus stehen die Kliniken in Hollabrunn, Korneuburg und Stockerau. Ein Expertenpapier hat das öffentliche Interesse auf diese Pläne gelenkt und eine lebhafte Diskussion entfacht.

Die Überlegung, die genannten Spitäler in einem neuen gemeinsamen Krankenhaus im Weinviertel Süd-West zusammenzuführen, steht dabei im Mittelpunkt. Rainer Ernstberger, der ärztliche Direktor der drei betroffenen Standorte, äußerte sich dazu optimistisch. Seiner Meinung nach würde die Konsolidierung der stationären Versorgung an einem neuen Standort die Effizienz in der Diagnostik erhöhen und somit einen rascheren Beginn der Behandlung ermöglichen. Dies ist besonders wichtig für die erfolgreiche Versorgung von schwer kranken Akutpatienten, die auf die Expertise verschiedener Fachrichtungen angewiesen sind.

Wirtschaftliche Überlegungen und Modernisierungsbedarf

Die Umstrukturierung wird nicht nur aus medizinischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten vorangetrieben. Die Instandhaltung von drei Parallelstrukturen aus den 1970er-Jahren stellt eine erhebliche Herausforderung dar, wie auch Universitätsprofessor Herbert Frank, Vorsitzender des Landessanitätsrats, betont. „Die Gesundheits-Infrastruktur ist längst überfällig für eine Modernisierung“, erklärt er und verweist darauf, dass statt einer Standortgarantie, eine Versorgungsgarantie angestrebt werden sollte.

Kurze Werbeeinblendung

Die aktuellen Pläne weisen darauf hin, dass die Betriebskosten der drei erwähnten Klein- und Mittelklinken deutlich höher sind als die eines zentralisierten, modernen Krankenhauses. Die Einsparpotentiale und die Effizienzgewinne werden als entscheidende Faktoren für die Reformen angesehen. Die Idee, ein neues, effektives Krankenhaus mit zeitgemäßer Ausstattung zu schaffen, könnte dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in der Region zu optimieren.

Politische Reaktionen und zukünftige Entwicklungen

Die Pläne zur Schließung bestimmter Spitalsstandorte stoßen jedoch auf Widerstand. Vor allem die SPÖ und lokale Bürgermeister äußern deutliche Bedenken. Sie sehen die Gefahr, dass diese Maßnahmen zu einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung führen könnten. Laut dem Landesgesundheitsagentur stammen die aktuellen Vorschläge aus zahlreichen Arbeitsunterlagen des NÖ Gesundheitspakts, und die Diskussion steht erst am Anfang.

Kritiker fordern eine gründliche Debatte über die Auswirkungen einer solchen Zentralisierung auf die Bevölkerung. Sie argumentieren, dass die Menschen vor Ort möglicherweise zu lange Anfahrtswege in Kauf nehmen müssten und befürchten, dass die Versorgung in ländlichen Gebieten leidet.

Die Landesregierung hat angekündigt, die finalen Handlungsempfehlungen bis zum ersten Quartal 2025 vorzulegen, wobei Expertenmeinungen ebenfalls einfließen sollen. Die nächsten Monate werden entscheidend sein für die zukünftige Ausrichtung der Gesundheitsversorgung in Niederösterreich. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten, aber klar ist, dass die Diskussionen um die Reformen nicht nur die medizinische, sondern auch die politische Landschaft der Region nachhaltig beeinflussen werden.


Details zur Meldung
Quelle
medianet.at

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"