Nach den verheerenden Unwettern, die am Freitagabend über Hollabrunn hereinbrachen, wird die Region nun als Katastrophengebiet eingestuft. Diese dramatischen Wetterereignisse haben die Bürger und die Infrastruktur in Mitleidenschaft gezogen, was eine umfassende Hilfsaktion zur Folge hat. Der Starkregen, der über 100 Millimeter innerhalb kurzer Zeit brachte, führte zu massiven Überschwemmungen, die die Stadt und die umliegenden Gebiete in eine Notsituation versetzten.
Unterstützung durch das Land
Die Landeshauptfrau von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), hat nach einer Krisensitzung beschlossen, Mittel aus dem Katastrophenfonds bereitzustellen. Sie teilte mit, dass die Schadenssumme erst in den kommenden Tagen und Wochen genau beziffert werden kann, schätzte jedoch, dass es sich um ein Volumen im einstelligen Millionenbereich handeln wird. Diese finanzielle Unterstützung soll helfen, die akuten Schäden in der Region zu beseitigen und den Wiederaufbau voranzutreiben.
Umfangreiche Einsätze der Feuerwehr
Insgesamt waren in der Nacht und am Samstag mehr als 100 Feuerwehren mit über 700 Mitgliedern im Einsatz, um die Folgen der Überschwemmung zu bewältigen. Bezirkskommandant Alois Zaussinger bezeichnete die Einsätze als einen der größten in der Geschichte des Bezirkes. Die Einsatzkräfte mussten in zahlreichen Bereichen, insbesondere in Oberfellabrunn, eingreifen, wo das Wasser bis zu 40 Zentimeter hoch stand. Mehr als 1.800 Sandsäcke wurden bereitgestellt, um kritische Punkte zu sichern.
Evakuierungen und Rettungsaktionen
In der Stadt Hollabrunn selbst kam es zur Evakuierung der “Augustwiesn”, wo Scharen von Gästen zunächst im Stadtsaal untergebracht wurden. Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch ein Reiterhof, von dem 22 Pferde gerettet werden mussten. Auch das Umspannwerk in Hollabrunn war von den Überschwemmungen betroffen, konnte aber dank des Einsatzes von Großpumpen vor weitergehenden Schäden bewahrt werden.
Verkehrsbeeinträchtigungen und Sicherheit
Die massiven Regenfälle führten dazu, dass der Zugverkehr zwischen Hollabrunn und Göllersdorf vorübergehend eingestellt wurde. Erst gegen 12:30 Uhr konnte der Zugbetrieb wieder aufgenommen werden. Auch auf den Straßen war die Situation prekär; zahlreiche Straßen wurden unterspült, teilweise musste der Verkehr gesperrt werden. Helfer der Asfinag waren im Einsatz, um die abgerutschten Teile der Weinviertler Schnellstraße (S3) zu sichern.
Folgen der Unwetter in der Region
Ein weiterer betroffenes Bereich ist der Bezirk Neunkirchen, wo am Samstag erneut Gewitter und Starkregen auftraten. Anwohner berichteten von überfluteten Kellern und Straßen, und die Feuerwehr war auch hier im Dauereinsatz. Dort wurden ebenfalls Sandsäcke eingesetzt, um weitere Schäden zu verhindern, während die Aufräumarbeiten in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten voranschritten.
Ein stark betroffener Bezirk
Die Ereignisse in Hollabrunn und Umgebung spiegeln die Anfälligkeit vieler österreichischer Gemeinden gegenüber extremen Wetterbedingungen wider. Diese Unwetter können oft weitreichende Auswirkungen haben, sowohl auf das tägliche Leben der Bürger als auch auf die Infrastruktur. Die intensive Zusammenarbeit der Rettungsdienste zeigt jedoch auch die starke Gemeinschaftsbindung in Krisenzeiten.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein für die Behebung der Schäden und die Rückkehr zur Normalität im Alltag der Bürger von Hollabrunn. Die Unterstützung durch das Land und die unermüdlichen Anstrengungen der Feuerwehrleute sind dabei wichtige Faktoren, um die Herausforderungen, die die Naturkatastrophe mit sich brachte, zu bewältigen.