Ein starkes Unwetter hat am Freitagabend den Bezirk Hollabrunn heimgesucht, was am Samstag zu umfangreichen Aufräumarbeiten führte. Über 200 Mitglieder von 30 verschiedenen Feuerwehren wurden mobilisiert, um die durch den Regen verursachten Schäden zu beseitigen. Diese Maßnahmen umfassten vor allem das Auspumpen von überfluteten Bereichen und die Reinigung von Straßen, die durch das Hochwasser erheblich beeinträchtigt wurden.
Ursache und Ausmaß des Unwetters
Der Regenfall, der innerhalb weniger Stunden mehr als 100 Millimeter betrug, führte zu enormen Schäden. Der Kommandant der Feuerwehr Hohenwarth, Stefan Obritzhauser, berichtete, dass sich die Situation gegen 19.00 Uhr zuspitzte, was die Alarmierung von zwei Katastrophenhilfsdiensten zur Folge hatte. Rund 700 Feuerwehrmitglieder wurden zu über 100 Einsätzen gerufen. Laut Alois Zaussinger, dem Bezirkskommandanten, zählt dieser Einsatz zu den weitreichendsten in der Geschichte des Bezirkes.
Verletzte und Evakuierungen
Die Auswirkungen des Unwetters waren gravierend. In der hollabrunnischen Ortschaft Oberfellabrunn stand das Wasser bis zu 40 Zentimeter hoch. Infolge dieser Bedingungen kam es auch zu mehreren Verkehrsunfällen, bei denen insgesamt fünf Personen verletzt wurden. Zudem musste das Gelände der „Augustwiesn“, ein beliebtes Veranstaltungsarea, evakuiert werden. Die Gäste wurden in einem Stadtsaal untergebracht.
Infrastruktur durch Hochwasser gefährdet
Das Hochwasser brachte nicht nur Zerstörungen mit sich, sondern stellte auch eine Gefahr für wichtige Infrastrukturen dar. Das Umspannwerk in Hollabrunn wurde überflutet, konnte jedoch dank des Einsatzes von Großpumpen entschärft werden. Selbst das Feuerwehrhaus blieb von den Wassermassen nicht verschont und wurde ebenfalls überflutet. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden intensiviert, um zukünftige Unwetter besser bewältigen zu können.
Öffentliche Verkehrsmittel und Mobilität
Die unvorhergesehenen Wetterbedingungen führten zur Sperrung des Zugverkehrs zwischen Hollabrunn und Göllersdorf, da der Bahndamm unterspült wurde. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet, doch trotz der Freigabe am Samstagmittag gab es weiterhin vereinzelte Zugausfälle und Verspätungen, wie die ÖBB auf ihrer Webseite bekanntgaben.
Bürgerengagement und Unterstützung
Dank der schnellen Reaktion freiwilliger Helfer und der Feuerwehr war es möglich, die Schäden schnell zu minimieren. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die sich persönlich ein Bild von der Lage machen wollte, bedankt sich in einer Stellungnahme ausdrücklich bei den Einsatzkräften und kündigte Unterstützung des Landes an. Der Bürgermeister von Hollabrunn, Alfred Babinsky, zeigte sich erleichtert über das Fehlen schwerer Verletzungen und lobte die schnelle Evakuierung wie auch die Organisation der Hilfsmaßnahmen.
Die Perspektive nach dem Unwetter
Die Aufräumarbeiten dauern bis in die Abendstunden an. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Wiederherstellung und Verbesserung der Infrastruktur gelegt, um zukünftige Unwetter besser abfangen zu können. Die Erfahrungen aus diesem Einsatz könnten möglicherweise dazu führen, dass die Region noch besser für derartige Wetterereignisse gerüstet wird. Bevorstehende Maßnahmen werden von den zuständigen Behörden evaluiert, während das Augenmerk auf die Sicherheit der Bürger und die Funktionsfähigkeit der Infrastruktur gerichtet bleibt.