In einer engagierten Initiative am Bundesgymnasium Hollabrunn fand kürzlich ein aufschlussreicher Vortrag über Klimawandel und seine Auswirkungen statt. Die renommierte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb stellte sich den Schülern der 6., 7. und 8. Klassen vor und sprach über die dringenden Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Direktor Christian Berger betonte, dass es wichtig sei, die Jugendlichen aktiv in die Diskussion um Umwelt und Klima einzubeziehen.
Die Veranstaltung gehörte zur KLUG-Initiative, die für Klima, Umwelt und Gesundheit steht. Kromp-Kolb, die als bedeutende Stimme im Bereich Klimaschutz gilt, erklärte den Schülern, wie Naturwissenschaft funktioniert und dass Hypothesen in der Wissenschaft niemals vollständig bewiesen werden können. Dies stellte sie anhand des Beispiels von Schwänen dar: „Alle Schwäne sind weiß“ kann man nicht beweisen, aber einen schwarzen Schwan kann man leicht finden und damit diese Annahme widerlegen.
Unwetterkatastrophen und ihre Vorwarnung
Ein zentraler Punkt ihres Vortrags war das Thema der Unwetterkatastrophe, die Mitte September in Niederösterreich stattfand. Kromp-Kolb berichtete, dass sie von einer Kollegin bereits zu Beginn des Monats eine Warnung erhalten hatte, dass eine massive Regenmenge ausstehen könnte. Doch die tatsächliche Warnung für die Öffentlichkeit kam erst kurz vor dem Ereignis, was die Klimaforscherin als problematisch ansah. „Nur wenn wir rechtzeitig warnen, können wir uns vorbereiten“, sagte sie und forderte eine bessere Kommunikation in Krisensituationen.
Für sie ist wichtig, dass beim Hochwasserschutz auch ungewöhnlich hohe Niederschläge in Betracht gezogen werden, da diese in Zukunft wahrscheinlicher werden könnten. Es ist eine Herausforderung, die die Gesellschaft bisher nur unzureichend adressiert hat. Sie wies darauf hin, dass Wissenschaftler oft zögern, vor einer Katastrophe zu warnen, aus Angst, ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren, wenn die Vorhersage nicht eintritt.
Handeln für den Klimaschutz
„Wir können entscheiden, ob wir handeln“, betonte Kromp-Kolb, während sie die Schüler dazu anregte, Verantwortung zu übernehmen. Ihre Botschaft war, dass jeder Einzelne durch bewusste Entscheidungen zum Klimaschutz beitragen kann – sei es durch energieeffizientes Wohnen, bewusstes Einkaufen oder umweltfreundliche Mobilität. Sie äußerte, dass positive Veränderungen und persönliche Engagements nicht nur der Umwelt helfen, sondern auch das individuelle Wohlbefinden steigern können.
Kromp-Kolb bemerkte, dass der Mensch oft zu langsam auf langfristige Gefahren reagiert, weil unser Gehirn auf unmittelbare Bedrohungen getrimmt ist. Ihr Appell an die Schüler war es, nicht nur in der momentanen Situation zu denken, sondern auch zukünftige Generationen im Blick zu haben.
Der Vortrag endete mit einem Aufruf zur aktiven Teilnahme der Schüler an Umweltprojekten und sowohl lokalem als auch globalem Engagement. Kromp-Kolb betonte, dass der ökologische Handabdruck – also das, was man aktiv tut, um die Welt zu verbessern – entscheidend ist. „Verbessern wir unser Handeln, können wir zu einer besseren Welt beitragen“, so Kromp-Kolb abschließend, was die Schüler zum Nachdenken über ihre eigenen Gewohnheiten anregte.
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