Der Schützensport hat in Hollabrunn ein bemerkenswertes Kapitel geschrieben. In einer Veranstaltung, die für die Schützen des Bezirks zu einem Highlight des jährlichen Kalenders geworden ist, traten gleich 18 Teams zur Hegeringmeisterschaft an. Diese Meisterschaft ist das Ergebnis eines jahrelangen Wettkampfes, wobei jede Mannschaft sich durch Qualifikationen in ihren jeweiligen Hegeringen qualifizieren musste. Am vergangenen Samstag, dem Auftakt der neuen Jagdsaison, war es dann endlich wieder so weit.
Der Wettbewerb verlangte den Schützen sowohl Präzision als auch Geschicklichkeit ab. Auf einer Distanz von 100 Metern wurden 10 Kugelschüsse auf Rehbock- und Wildschweinscheiben abgegeben. Zusätzlich mussten die Schützen 25 Wurfscheiben am Jagdparcours bewältigen. Die Vielfalt der Disziplinen machte das Event spannend und herausfordernd.
Neuer Sieger nach langer Dominanz
In einer bemerkenswerten Wendung setzte sich das Team aus Hollabrunn durch und beendete die zwölfjährige Dominanz der Maissauer Schützen. Diese hatten das Event in den letzten sieben Jahren ununterbrochen gewonnen, gestört nur von Angriffen der Teams aus Oberthern, Weyerburg und Seefeld. Die Hollabrunner Mannschaft erlangte nun den Titel anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Hegeringbewerbe und erzielte mit 1.114 Punkten das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten.
Die Schützen Florian Schneider, Reinhard Patschka, Daniel Mühlberger, Helmut Semmelmeyer, Raphael Österreicher und Lukas Niedermayer zeigten beeindruckende Leistungen, insbesondere in der Wurfscheibenwertung, die sie klar gewannen. Im Kugelbewerb belegten sie einen knappen zweiten Platz. Schneider selbst glänzte im Einzelbewerb und erzielte herausragende 198 Punkte – ein Beweis für sein Können und seine Vorbereitung.
Die Leistung der Hollabrunner war beeindruckend. Von den Schüssen in der Kategorie „Rehbock sitzend“ waren 29 von 30 optimale Zehner, was die Mannschaftsleistung weiter unterstrich.
Jüngster Schütze bringt frischen Wind
Ein besonders bemerkenswerter Aspekt der Veranstaltung war der 16-jährige Raphael Österreicher, der kurzfristig für ein verhindertes Teammitglied einspringen musste. Trotz seiner Jugend und der fehlenden Trainingseinheit hob er sich hervor, indem er 99 von 100 Kugelpunkten erzielte und damit zu den Gesamtergebnissen des Teams beitrug. Sein Einsatz zeigte, dass auch junge Talente im Schützensport eine große Rolle spielen können.
Die Siegerehrung, umrahmt von den Klängen der Jagdhornbläser aus Göllersdorf, fand unter der Regie von Bezirksjägermeister Wolfgang Strobl und Schießleiter Johann Pfeifer statt. Die Atmosphäre war festlich, und die Freude über die Erfolge war allen Anwesenden anzumerken.
Die Veranstaltung war neben der Wettkämpfe auch ein Fest des Zusammenkommens. Die Schützen und Zuschauer konnten sich an den erbrachten Leistungen erfreuen und die Tradition des Schützensports in der Region feiern. Damit bleibt die Hegeringmeisterschaft ein essenzieller Bestandteil der Jagdkultur in Hollabrunn.