In der österreichischen Bezirkshauptstadt Hollabrunn hat ein starkes Unwetter am Freitagabend verheerende Auswirkungen hinterlassen. Die Nachwirkungen des Extremwetters sind noch am Samstagmorgen spürbar, besonders der Schlammmatsch, der überall verbreitet ist – auf Straßen, in Gebäuden und auf mobiler Einrichtung. Die Aufräumarbeiten haben begonnen, doch viele Herausforderungen liegen noch vor der Stadt und ihren Bewohnern.
Unwetter trifft das Volksfest
Der Obmann des Hollabrunner Volksfestvereins, Alexander Rausch, schildert die dramatischen Momente während des Unwetters. „Wir hatten alle Glücksengel dieser Welt“, sagt er, während er die Schäden an der Veranstaltung begutachtet. Der Wind war stark genug, um eine Hüpfburg wegzuwehen, und das Festzelt drohte einstürzt zu werden, wodurch die Gäste panisch evakuiert werden mussten. Doch trotz dieser chaotischen Umstände zog das Fest eine große Menschenmenge an.
Gemeinsam gegen die Fluten
Während Rausch sich um die Wiederherstellung der Veranstaltung bemüht, arbeitet eine Vielzahl von Freiwilligen und Feuerwehrmännern in der ganzen Stadt. Besonders stark betroffen ist die Tennishalle, wo das Wasser bis zu einem Meter hoch stand. Eine Helferin beschreibt die Situation: „Es hat ein Tor eingedrückt, und alles ist voller Dreck.“ Das Engagement der Bürger zeigt eine starke Gemeinschaftsbildung, die in Krisenzeiten wie diesen besonders deutlich wird.
Notunterkünfte und Evakuierungen
Im Stadtzentrum, ganz in der Nähe der überfluteten Tennisanlagen, ist die Tagesstätte der Sonnendach Behindertenhilfe betroffen. Die kaufmännische Leiterin, Sonja Dürnsteiner, berichtet von den schweren Schäden in der Einrichtung, die bis auf Weiteres schließen muss. Die Bewohner des nahegelegenen Wohnheims hatten Glück im Unglück, da das Wasser nur auf wenige Zentimeter stieg und niemand im Wohnhaus ernsthaft verletzt wurde. Doch die Lage war angespannt, und die Anwesenden mussten in das Büro gebracht werden, um einen Fluchtweg zu haben, da die Toiletten ausgefallen waren.
Ein Blick auf die Schäden
Der Bürgermeister von Hollabrunn, Alfred Babinsky, und Bezirkshauptmann Karl-Josef Weiss informierten sich am Samstag über die Schäden in der Stadt. Trotz der zerschlagenen Möbel und der Verunreinigung durch Schlamm senkten sie den Kopf vor dem Glück, das die Stadt hatte. Ein großflächiger Stromausfall blieb aus, der durch nur wenige Zentimeter mehr Wasser im Umspannwerk verursacht worden sein könnte.
Bahnverbindungen unterbrochen
Die Infrastruktur der Stadt ist ebenfalls betroffen; die Bahnverbindung zwischen Hollabrunn und Göllersdorf musste aufgrund unterspülter Gleise für mehrere Stunden eingestellt werden. Ersatzbusse wurden bereitgestellt, um die Reisenden in dieser Zeit zu unterstützen. Auch hier wird deutlich, wie wichtig eine funktionierende Verkehrsanbindung für die Bevölkerung ist.
Hilfe und Solidarität
Die Aktivitäten der Feuerwehr waren überragend, insgesamt waren etwa 700 Feuerwehrleute im Einsatz. Auch wenn die Aufräumarbeiten am Samstag noch andauern, können die ersten positiven Fortschritte verzeichnet werden. Die Hollabrunner Augustwiesn wird am Samstag um 14 Uhr wieder eröffnet, da die Fahrgeschäfte unbeschädigt geblieben sind. Rausch betont, dass dies auch wichtig für das finanzielle Überleben des Vereins ist.
Spenden für die Betroffenen
Die Besorgnis um die Schäden und Bedürftigen in der Stadt bleibt bestehen. Wer Unterstützung leisten möchte, hat die Möglichkeit, die Behindertenhilfe Sonnendach durch Spenden zu unterstützen. Die IBAN für Spenden lautet: AT87 3232 2000 0005 6077. Die Menschen in Hollabrunn sind gefordert – und zeigen gleichzeitig eine beachtliche Solidarität und einen Gemeinschaftsgeist, der ihnen in dieser schwierigen Zeit helfen wird.