Im Historischen Festsaal von Hollabrunn wurde eine ganz besondere Frau gefeiert: Elisabeth Schöffl-Pöll. Zu ihrem 80. Geburtstag versammelten sich Wegbegleiter, Familie und Freunde, um die vielseitige Kulturschaffende zu würdigen. Dieses Fest war nicht nur ein persönlicher Meilenstein in ihrem Leben, sondern auch eine Hommage an ihre beeindruckenden Leistungen in der Literatur und Kultur. Musikalische und darstellende Beiträge machten die Feier zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Die Festrede von der Stadträtin Elisabeth Schüttengruber-Holly war besonders berührend. Sie bemerkte, wie sehr sich Schöffl-Pöll trotz ihres Alters jugendlich gibt. „80! Das glaubt man ja gar nicht, du schaust unverändert aus. Du kannst stolz auf dein Alter sein“, lobte die Stadträtin. Ihre Worte unterstrichen die Bedeutung von Engagement und geistiger Fitness als Schlüssel zu einem langen und erfüllten Leben.
Ein kulturelles Rahmenprogramm der Extraklasse
Die Feier war mit einem vielfältigen Programm gespickt, das die Talente von Schöffl-Pöll und ihrer Weggefährten zur Schau stellte. Der Pianist Rudolf Gratzl überraschte die Anwesenden, indem er kurz vor Beginn der Feier ein eigens für die Jubilarin komponiertes Lied spielte. Ein weiteres Highlight war der bunte Einzug von Norbert Hauer, der mit seiner Jodelfreude die Stimmung auflockerte.
Helmut Hörmann unterhielt die Gäste als Bauchredner, während Ingrid Faltynek mit ihren Marionetten in einem eigens verfassten Stück über die Jubilarin einen emotionalen Beitrag lieferte. Diese Darbietungen spiegelten das kreative Umfeld wider, in dem Schöffl-Pöll ihr Leben und Werk verankert hat.
Schöffl-Pöll blickt auf eine beeindruckende Karriere als Autorin zurück. In einem humorvollen Moment während der Feier stellte Cornelia Schäfer, Präsidentin des P.E.N.-Clubs, die Frage nach der Anzahl ihrer veröffentlichten Werke. „Über 50“, lautete die stolze Antwort. Ihre Gedichte und Geschichten, oft in Mundart verfasst, zeugen von ihrer tiefen Verbundenheit zur Heimat und ihren Erfahrungen im Leben.
Unermüdlicher Einsatz und Lebensfreude
Ein besonders bewegendes Moment wurde von Ilse Gritsch erzählt, einer langjährigen Weggefährtin. Sie berichtete von Schöffl-Pölls unermüdlichem Einsatz, selbst wenn sie selbst mit gesundheitlichen Herausforderungen kämpft. Bei einer Feier, auf der sie sich nach einem Sturz auf die Stiege unwohl fühlte, ließ sie sich nicht davon abhalten, schmunzelnd zu sagen: „Alles in Ordnung, wir feiern weiter“, als sie wieder zu sich kam. „Bei der zweiten Ohnmacht war dann Schluss mit lustig“, erinnerte sich Gritsch. Diese Anekdote verdeutlicht den unerschütterlichen Lebenswillen von Schöffl-Pöll.
Die Jubilantin hat nicht nur als Schriftstellerin, sondern auch als Kulturvermittlerin einen tiefen Eindruck hinterlassen. Durch ihre Kolumne „Mundartfeuerwerk“, die sie regelmäßig für die NÖN veröffentlicht, bringt sie Mundart und regionale Kultur in die Herzen der Menschen. „Sich ihr zu entziehen, ist nicht leicht“, sagte Gerhard Ruiss, der gemeinsam mit ihr die Schreibakademie in Hollabrunn leitete.
Die Feier endete unter dem Zeichen des Dankes von der Stadtgemeinde, die Elisabeth Schöffl-Pöll eine Urkunde überreichte. „Du bist eine, die nicht nur Ideen hat, sondern du hast auch den Mut und die Entschlossenheit, sie umzusetzen“, hieß es in der Ansprache von Schüttengruber-Holly. Der Abend klang mit Anekdoten, köstlichen Schmankerln und einem Glas Wein aus, das die Verbundenheit und den Gemeinschaftsgeist der Anwesenden feierte.
Ein kraftvoller Beispiel für Engagement
Elisabeth Schöffl-Pöll zeigt mit ihrem Leben und Werk, wie wichtig es ist, aktiv und kreativ zu bleiben, auch im Alter. Ihre Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen und kulturelle Vielfalt zu fördern, ist ein Vermächtnis, das über die Jahre hinauswächst. Mit diesem besonderen Geburtstagsfest wurde nicht nur ihr persönliches Lebenswerk gewürdigt, sondern auch das permanente Wesen des Schaffens und der kulturellen Vielfalt in Hollabrunn weiter gefeiert.
Elisabeth Schöffl-Pöll ist nicht nur eine geschätzte Autorin, sondern auch ein bedeutender Teil der kulturellen Geschichte von Hollabrunn. Ihre Werke reflektieren die soziale und kulturelle Entwicklung des Weinviertels und zeugen von ihrer tiefen Verbundenheit mit der Region. Die Bemühungen um die lokale Literatur und Kultur haben ihr nicht nur zahlreiche Freunde, sondern auch Partner in der Gemeinschaft eingebracht, die ihre Leidenschaft und Hingabe teilt.
Ihre literarischen Arbeiten bieten nicht nur Einblicke in persönliche Erfahrungen, sondern auch in die kollektive Identität der Weinviertler. Gerade die Mundart, in der sie oft schreibt, verleiht ihren Texten eine besondere Authentizität und Nähe zu den Menschen der Region. Nach Angaben des Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) zeigt dies, wie wichtig es ist, diese Tradition zu bewahren und weiterzugeben. Frau Schöffl-Pöll ist somit eine Brücke zwischen Generationen, die das kulturelle Erbe des Weinviertels lebendig hält.
Ein Blick auf die kulturelle Landschaft im Weinviertel
Das Weinviertel, eine Region in Niederösterreich, ist bekannt für seine reiche kulturelle Landschaft und hat viele Künstlerinnen und Künstler hervorgebracht. Die Region bietet vielfältige Veranstaltungen und Feste, die die lokale Kultur zelebrieren. Von Weinfesten bis zu Literaturabenden zieht das Weinviertel Menschen an, die die zeitgenössische Kunst und die Traditionen der Vergangenheit schätzen.
Initiativen wie die Volkskultur Niederösterreich fördern das kulturelle Engagement durch verschiedene Projekte und Programme, die sowohl die lokale Bevölkerung als auch Besucher ansprechen. Das Engagement von Elisabeth Schöffl-Pöll in diesen kulturellen Initiativen zeigt, wie wichtig die Beteiligung der Einzelnen an der Förderung der regionalen Identität ist, was sicherlich auch von den anderen lokalen Künstlern und Schriftstellern geschätzt wird.
Wichtige Einflüsse auf Schöffl-Pölls Arbeit
Die soziale und politische Situation Österreichs hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die literarische Arbeit von Elisabeth Schöffl-Pöll. Während ihrer Karriere hat sie miterlebt, wie sich die gesellschaftlichen Normen und Werte verändert haben. Diese Veränderungen finden ihren Ausdruck in ihren Gedichten und Geschichten, die oft soziale Themen ansprechen und die Stimmen marginalisierter Gruppen beleuchten.
Darüber hinaus spiegelt sich in ihren Werken eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wider. Sie beleuchtet historische Ereignisse und deren Auswirkungen auf das Leben der Menschen in der Region. Ihre Schriftstellertätigkeit ist somit nicht nur eine kreative Betätigung, sondern auch ein Beitrag zur gesellschaftlichen Reflexion und zum historischen Bewusstsein.
