Im Konzerthaus Weinviertel in Ziersdorf wird eine bemerkenswerte Ausstellung zeitgenössischer Fotografie präsentiert, die die verschiedenen Facetten von Familie auf eindrucksvolle Weise beleuchtet. Die Ausstellung ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Familie, die weit über den traditionellen Rahmen hinausgeht, und bietet den Besuchern einen einzigartigen Einblick in persönliche Geschichten und emotionale Reflexionen.
Unter dem Titel „Die Familie“ wird vom 5. September bis zum 6. Oktober nicht nur das Konzept der Familie aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, sondern auch die Zuschauer aktiv in die Präsentation einbezogen. Eine bedeutende Besonderheit dieser Veranstaltung ist, dass die Bewohner der Gemeinde eingeladen werden, ihre eigenen privaten Fotoalben zur Ausstellung beizutragen. Ob alte Fotos oder neue Erinnerungen, geordnet oder abgenutzt, alle individuellen Beiträge werden für die Dauer der Ausstellung in stilvollen Glasvitrinen präsentiert. Nach dem Ende der Ausstellung werden die Alben selbstverständlich an die Eigentümer zurückgegeben, was den gemeinschaftlichen Aspekt der Veranstaltung unterstreicht.
Künstlerische Perspektiven und Reflexionen
Die Ausstellung hebt die Kreativität und das persönliche Empfinden der teilnehmenden Künstler hervor. Fotos von namhaften Fotografen wie Iris Andraschek, Ana Casas Broda und Trish Morrissey zeigen nicht nur jede Form von Familie, sondern auch den emotionalen Einfluss, den familiäre Beziehungen auf das individuelle Leben haben können. So wird beispielsweise der abwesende Vater imaginär in Szene gesetzt, während andere Werke dazu einladen, über die eigene familiäre Realität nachzudenken. Es wird klar, dass die Familie nicht immer das traditionelle Bild aus Vater, Mutter und Kindern ist; sie kann auch in Form von Patchworkfamilien, Einelternfamilien oder Wohngemeinschaften bestehen.
Die kuratorische Linie wird von Hermann H. Capor geleitet, dessen Konzept darauf abzielt, die vielen Dimensionen und Definitionen von Familie zu erkunden. Durch die ausgewählten Fotografien wird das Thema von einer vielschichtigen und ansprechenden Perspektive aus betrachtet, die respektvoll ermutigt, über das eigene familiäre Umfeld nachzudenken.
Einen passenden Rahmen zu dieser Spiegelung bietet die Vernissage, die am 5. September um 19 Uhr im Konzerthaus beginnt. Die Veranstaltung verspricht nicht nur die Präsentation von Kunstwerken, sondern auch anregende Gespräche über das, was es bedeutet, Teil einer Familie zu sein. Wenn man dem Sprichwort Glauben schenkt „Die Familie kann man sich nicht aussuchen“, wird deutlich, dass die Auseinandersetzung mit den eigenen familiären Wurzeln sowohl herausfordernd als auch bereichernd sein kann.
Die NöART, die hinter dieser Ausstellung steht, betont, wie bedeutend und vielfältig das Konzept von Familie ist. Die angeführten Arten von Familien zeigen, dass sie sowohl Halt bieten, als auch ein Raum für Unterstützung und Gemeinschaft sein können. Es wird ein Dialog angestoßen, der die Besucher nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Fühlen anregt und die Bedeutung familiärer Bindungen in den Mittelpunkt stellt.
Die Ausstellung „Die Familie“ eröffnet somit nicht nur die Möglichkeit, außergewöhnliche Kunst zu erleben, sondern regt auch zum Nachdenken über das eigene Leben und die individuellen familiären Strukturen an. Der Besuch dieser Ausstellung könnte vielleicht den eigenen Blick auf die Familie, in all ihren Facetten, nachhaltig verändern.