Der aufstrebende Regisseur und Schauspieler Benjamin Baumgartner hat mit seinem Kurzfilm „Wenn wir wieder zu Hause sind“ in diesem Jahr für Aufsehen gesorgt. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, sowohl als bester Kurzfilmer als auch für seine schauspielerische Leistung. Unterstützung erhielt er von seinem Vater, dem Komponisten Roland Baumgartner, der mit seiner Filmmusik ebenfalls Preise gewann, darunter beim Falcon International Film Festival in London.
Jetzt plant Baumgartner sein nächstes Projekt: den Film „La Tre Vita – Die Drei Leben“. Dieses Werk verspricht, ein bedeutendes Thema zu beleuchten, das viele Menschen anspricht – das Leben von Menschen mit Behinderungen. Dabei möchte er vor allem die Herausforderungen darstellen, die mit der psychischen Belastung durch plötzliche Veränderungen im Leben, wie dem Verlust der Mobilität, einhergehen. Baumgartner setzt sich leidenschaftlich dafür ein, das Bewusstsein für Barrierefreiheit zu schärfen und solche Themen in den Mittelpunkt seiner Arbeiten zu stellen.
Der Film und seine Inspirationsquelle
Die Idee für den Film hat Baumgartner, dank inspirierender Gespräche und Recherchen, im Reha-Zentrum „Weißer Hof“ in Klosterneuburg entwickelt. „Die Emotionen im Film basieren auf realen Erfahrungen, die ich bei diesen Begegnungen gesammelt habe“, erklärte er in einem Interview. Die psychologische Tiefe seiner Charaktere soll das Publikum nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen.
Ein zentrales Element des Films ist die Geschichte des jungen Mannes Dario, der nach einem schicksalhaften Unfall im Rollstuhl sitzt. „Er fällt in eine tiefe Depression und verliert den Glauben an sich selbst“, verrät Baumgartner. Auf Anraten seiner Psychologin entdeckt Dario ein Buch, das ihn in eine Zeit um 1880 zurückversetzt und von einer Frau erzählt, die durch ihre Einsamkeit und ihren Rollstuhl gezeichnet ist, jedoch durch einen zeitreisenden Erfinder neuen Lebensmut findet.
Die Verknüpfung von Darios und der fiktiven Protagonistin zeigt, wie literarische Einflüsse und geschichtliche Perspektiven helfen können, persönliche Kämpfe zu bewältigen. „Es ist eine Geschichte, die zeigt, dass Hoffnung auch in den dunkelsten Tagen eine Rolle spielt“, betont der Filmemacher.
Ein besonderer Gast am Set wird Christian Czapek sein, ein deutscher Erfinder und Freund der Familie Baumgartner, der für seine Entwicklung eines teilbaren Rollstuhl-Rades, dem „Trivida“, international bekannt ist. Czapeks Innovation hat bereits viele Preise gewonnen und wird auch im Film selbst eine Rolle spielen. „Es ist spannend, dass er persönlich an unserem Projekt teilnimmt“, fügt Baumgartner hinzu.
Der Film „La Tre Vita – Die Drei Leben“ wird nicht nur das Publikum unterhalten, sondern auch notwendige Gespräche über Barrierefreiheit und den Umgang mit psychischen Belastungen fördern. Dieser Ansatz zeigt, wie Kunst, insbesondere das Medium Film, als Werkzeug zur Aufklärung und Sensibilisierung in der Gesellschaft eingesetzt werden kann.