SITZENDORF. An diesem Wochenende wird die Freiwillige Feuerwehr in Sitzendorf mit einem großen Fest gefeiert, das das 150-jährige Bestehen dieser wichtigen Institution markiert. Die Veranstaltung zieht zahlreiche Gäste an, darunter auch hochrangige Persönlichkeiten, die den Einsatz der Feuerwehr loben. Unter ihnen ist Bundeministerin für Landesverteidigung Mag. Klaudia Tanner, die in ihrer Rede Bedeutung und Wertschätzung der Feuerwehr unterstreicht. „In bewegenden Zeiten wie diesen gibt es nichts Schöneres, als bei einem solch freudigen Event dabei zu sein“, sagt sie und heiße alle willkommen.
Besonders bemerkenswert ist die Ehrung von Kommandant Florian Hinterberger, der eine Medaille aus dem Jahr 1900 erhält. Diese Auszeichnung wurde ursprünglich zu Ehren eines Feuerwehrkameraden für 25 Jahre Dienst verliehen. Hinterberger nutzt die Gelegenheit, um allen freiwilligen Mitarbeitern und deren Familien zu danken, ohne die die hervorragende Zusammenarbeit nicht möglich wäre. Seine Worte appellieren an die Anwesenden, selbst aktiv zu werden: „Werden Sie jetzt Teil dieser Gesellschaft oder motivieren Sie Ihr Umfeld.“
Festumzug durch Sitzendorf
Voller Begeisterung jubelten die Besucher, als sich die beeindruckende Parade mit 50 Feuerwehrfahrzeugen durch die Straßen von Sitzendorf schlängelte. Die Vielfalt der Fahrzeuge, von modernen bis zu historischen Einsatzfahrzeugen, weckte Erinnerungen und ließ Kinderaugen strahlen. Viele Zuschauer waren so begeistert von den großen Autos, dass einige sich sogar eine erfrischende Dusche von den Wasserschläuchen wünschten, um sich bei den sommerlichen Temperaturen von rund 35 Grad abzukühlen.
Die Festlichkeiten wurden durch das Festzelt ergänzt, das bis auf den letzten Platz gefüllt war. Freiwillige Mitarbeiter sorgten dafür, dass es den Gästen an nichts fehlte. Ab 19 Uhr sorgte die Band „Die Jungen Fetzer“ für beste Stimmung und ließ die Stimmung aufheizen. Die Feierlichkeiten zogen sich bis in die späten Abendstunden, und die verschiedenen Feuerwehren Niederösterreichs feierten gemeinsam mit den Gästen, in der Hoffnung auf ein einsatzfreies Wochenende.
Würdigung des Einsatzes der Feuerwehr
Im noch frischen Gedächtnis der Öffentlichkeit hallen die jüngsten Einsätze der Feuerwehr nach. In einem Zeitraum von nur sieben Monaten waren die 108 Mitglieder bei 33 Einsätzen aktiv. Ob Brände, Fahrzeugbergungen oder Hilfseinsätze während Naturkatastrophen – die Feuerwehr steht bereit, um in Notlagen mutig Hilfe zu leisten. Diese Tapferkeit und Hingabe der Feuerwehrleute wurde im Rahmen des Jubiläums besonders gewürdigt und verdeutlichte einmal mehr die Wichtigkeit ihrer Rolle innerhalb der Gemeinschaft.
Bei der Ehrung wurden neben Florian Hinterberger auch Michael Fahn, Patrik Winkler und Franz Zöchmann mit dem Verdienstzeichen dritter Klasse in Bronze ausgezeichnet. Der Verwaltungsdienst wurde ebenfalls geehrt, wobei Bernd Altinger eine besondere Auszeichnung erhielt. Diese Ehrungen unterstreichen das Engagement und die Hingabe, die die Feuerwehr und ihre Mitglieder jedes Jahr aufs Neue zeigen.
Die Ansprachen und Ehrungen wurden von einem geselligen Miteinander begleitet. In der festlichen Atmosphäre kam die Gemeinschaft zusammen, um die Leistungen der Feuerwehr zu feiern und die Loyalität zu würdigen, die sich über 150 Jahre entwickelt hat. Die Freude der Bürger und der Feuerwehrleute über das Jubiläum war deutlich zu spüren und zeigt das enge Band, das diese Institution mit der Gemeinde verbindet.
Die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr
Das 150-jährige Bestehen der Feuerwehr in Sitzendorf ist nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein Anlass, die Werte von Freiwilligkeit und Gemeinschaft zu reflektieren. In einem Zeitalter, in dem viele Institutionen mit Herausforderungen kämpfen, bleibt die Feuerwehr ein leuchtendes Beispiel für das Engagement und die Solidarität der Bürger. Die traditionelle Werte, die die Feuerwehr verkörpert – „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ – passen in die heutige Zeit und stellen einen Aufruf dar, aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen.
Die Rolle der Feuerwehr in der Gesellschaft
Die Feuerwehr hat in unserer Gesellschaft eine unverzichtbare Rolle übernommen, die weit über die Brandbekämpfung hinausgeht. Sie ist oft die erste Anlaufstelle bei Notfällen, Rettungseinsätzen und Katastrophenschutz. Freiwillige Feuerwehren, wie die in Sitzendorf, sind besonders wichtig, weil sie auf lokale Bedürfnisse abgestimmt sind und eng mit der Gemeinschaft zusammenarbeiten. Durch die Vielzahl an Einsätzen, die sie im Jahr leisten, stärken sie das Vertrauen der Bürger in die Sicherheit ihrer Umgebung.
Außerdem spielt die Feuerwehr eine wichtige Rolle in der Prävention. Sie sensibilisiert die Bevölkerung für Brandgefahren und bietet Aufklärungsprogramme an Schulen und in Gemeinden an. Dies umfasst nicht nur Feuerwehrübungen, sondern auch Informationsveranstaltungen zu Themen wie Brandschutz, Notfallplanung und Erste Hilfe.
Statistiken über Freiwillige Feuerwehren in Österreich
In Österreich sind über 99 % der Feuerwehren freiwillig und leisten einen bedeutenden Beitrag zum Katastrophenschutz. Laut dem Österreichischen Feuerwehrverband sind mehr als 380.000 Menschen in mehr als 4.000 Feuerwehren aktiv. Diese Zahlen verdeutlichen, wie stark das Netzwerk der Freiwilligen Feuerwehren in Österreich ist und welche Gemeinschaftsressourcen mobilisiert werden können.
Im Jahr 2022 zählten die österreichischen Feuerwehren mehr als 440.000 Einsätze, wovon rund 30 % Brandeinsätze waren. Der Rest umfasste technische Einsätze und Hilfeleistungen bei Naturkatastrophen. Dies zeigt die vielfältigen Aufgaben, die Feuerwehren in der modernen Gesellschaft übernehmen müssen.
Feuerwehrfeste als wichtiger Bestandteil des Gemeinschaftslebens
Feuerwehrfeste, wie das in Sitzendorf, sind mehr als nur Feiern; sie stärken das Gemeinschaftsgefühl und bieten eine Plattform für Bürger, sich zu engagieren. Solche Veranstaltungen fördern den Austausch zwischen den Mitgliedern der Feuerwehr und der Bevölkerung, erhöhen das Bewusstsein für Brandschutz und können dazu beitragen, neue Mitglieder zu gewinnen. Es zeigt auch, dass die Feuerwehr eine lebendige Institution ist, die in das soziale Gefüge einer Gemeinde eingebettet ist.
In vielen Gemeinden wird das Feuerwehrwesen von lokalen Traditionen geprägt, was auch in Sitzendorf der Fall ist. Die Feierlichkeiten zu besonderen Anlässen ziehen oft große Gästezahlen an und sind wichtige Ereignisse im jährlichen Kalender der Gemeinde. Durch die Einbeziehung von Musik, Tanz und kulinarischen Spezialitäten tragen diese Feste dazu bei, die Feuerwehr bei den Menschen bekannt zu machen und den ehrenamtlichen Charakter zu würdigen.