Gmünd

Wilhelm Abele: Ein Leben für die Musik – Abschied von der Philharmonie

Nach 57 Jahren gibt der 82-jährige Geiger Wilhelm Abele seine Violine bei der Philharmonie Schwäbisch Gmünd zurück – doch seine musikalische Reise geht weiter!

Der langjährige Geiger Wilhelm Abele, der über 57 Jahre hinweg Teil der Schwäbisch Gmünder Philharmonie war, hat sich entschlossen, seinen Platz im Orchester zu räumen. Dieser Schritt kommt nicht nur für Abele, sondern auch für die gesamte Musikgemeinschaft einer Stadt, die er über Jahrzehnte geprägt hat, einer emotionalen Veränderung gleich. Der 82-Jährige blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück, die mit einer tiefen Leidenschaft für die Musik und einer unerschütterlichen Hingabe zu seinem Instrument verbunden ist.

Ein Leben für die Musik

Wilhelm Abele, der seine musikalische Reise im Alter von elf Jahren begann, als ihm sein Vater eine Geige überreichte, hat sich von Kindheit an dem Musizieren verschrieben. „Die Geige kam zu mir“, sagt er. Diesen Satz umreißt das Schicksal eines Mannes, der in Röhlingen aufwuchs und sich durch unzählige Stunden der Übung und das Streben nach Exzellenz hocharbeitete. Sein erster Unterricht fand bei einer Nonne in Ellwangen statt, die ihm nicht nur das Spielen beibrachte, sondern ihn auch lehrte, mit anderen Musikern zu harmonieren.

Die Vielfalt der musikalischen Erfahrungen

Durch sein Engagement in der Philharmonie Schwäbisch Gmünd erlebte Abele eine Vielzahl musikalischer Abenteuer. Von der ersten Besetzung des Orchesters als Kammerorchester über die ersten Konzerte mit namhaften Solisten bis hin zu internationalen Auftritten in Städten wie Barnsley und Faenza reicht seine Liste der musikalischen Errungenschaften. Er führte Opern und Operetten auf und erinnerte sich an die besondere Atmosphäre der Proben und Konzerte, die das Orchester prägten.

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Eine ständige Entwicklung als Musiker

Die kontinuierliche Entwicklung in seinem handwerklichen Können war für Abele stets ein Leitmotiv. „Ich habe ständig dazugelernt. Nicht nur, was den technischen Umgang mit meinem Instrument betrifft“, betont er. Diese Entwicklung umfasst nicht nur das Erlernen neuer Techniken, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Musik selbst und deren Aufbau. Wilhelm Abele war ein aktiver Baustein bei der kontinuierlichen Erweiterung des Orchesters, das sich im Laufe der Jahrzehnte zur Philharmonie entwickelte.

Die Herausforderungen des Alters

Obwohl er mit unermüdlicher Leidenschaft musizierte, machte sich im Laufe der Jahre die körperliche Anstrengung bemerkbar. „Dass ich für die Stücke immer länger zum Üben brauche, das merke ich aber schon seit 20 Jahren“, sagt Abele. Diese Reflexion über den eigenen Leistungsabbau führte letztendlich zu der klugen Entscheidung, seinen Platz im Orchester zu räumen, als er bemerkte, dass er im Spiel nicht mehr zu hundert Prozent leisten konnte. Die Worte seines Leiters Knud Jansen, dass jeder Musiker selbst den richtigen Zeitpunkt für den Rücktritt erkennen müsse, spiegeln die Ernsthaftigkeit und den Respekt wider, mit denen Abele diesen Schritt betrachtet hat.

Der bleibende Einfluss eines Musikers

Wilhelm Abele war mehr als nur ein Geiger. Sein Engagement, seine Wünsche und auch seine Frustrationen während der Proben waren Teil des kollektiven Gedächtnisses der Philharmonie Schwäbisch Gmünd. Jansen beschreibt ihn als eine unersetzliche Stimme im Orchester, jemand, dessen Meinung und Erfahrung geschätzt wurden. „Einer wie Wilhelm Abele, der in wichtigen Dingen auch das Wort erhoben hätte, sei zunächst einmal nicht ersetzbar für das Orchester“, so Jansen. Die Musik und die Vergangenheit werden für die leidenden Kommilitonen in der Philharmonie immer mit Abele verbunden bleiben.

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Ausklang einer Ära

Obwohl die Geige von Wilhelm Abele nicht mehr aktiv in der Philharmonie erklingt, bleibt seine Leidenschaft für die Musik ungebrochen. Er plant, weiterhin in anderen Formationen wie einem Streichquartett und einem Duo zu musizieren. „Die Geige kommt immer wieder zum Einsatz“, versichert er und bringt die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Liebe und Begeisterung für die Musik niemals enden werden.

Ein Beispiel für Lebenslanges Lernen in der Musik

Wilhelm Abeles Werdegang ist ein gutes Beispiel dafür, wie Musik das Leben eines Menschen präge und bereichere. Seine Reise zeigt, dass Hingabe und hartes Training nicht nur künstlerische Fähigkeiten entwickeln, sondern auch die Fähigkeit, in einer Gemeinschaft zu wachsen und zu gedeihen. Abele hinterlässt einen bedeutenden Eindruck nicht nur in der Philharmonie, sondern auch in der Stadt Schwäbisch Gmünd, wo seine musikalische Reise weiterhin als Inspiration für zukünftige Generationen dienen wird.

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