Die Spielzeugindustrie wird in den kommenden Monaten eine bedeutende Umstrukturierung erleben, nachdem der renommierte Hersteller Schleich verkündet hat, dass er seinen Gründungsstandort in Schwäbisch-Gmünd zum Jahresende 2023 schließen wird. Diese Entscheidung hat weitreichende Folgen, sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Region, in der das Unternehmen seit seiner Gründung vor 90 Jahren ansässig ist.
Schleich hat gerade die Gespräche mit dem Betriebsrat abgeschlossen, doch die Verhandlungen konnten die endgültige Entscheidung nicht mehr ändern. Zum 1. Januar 2025 wird der Hauptsitz des Unternehmens inklusive der Abteilungen für Beschaffung, Marketing und Vertrieb nach München verlegt. Diese Verlagerung bringt mit sich, dass rund 160 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz in einer neuen Stadt finden werden.
Der Umzug und dessen Auswirkungen
Ein weiterer zentraler Unternehmensbereich zieht nach Prag, der tschechischen Hauptstadt. Dort sollen etwa 30 neue Arbeitsplätze entstehen, insbesondere in der Finanzabteilung. Es ist ein klarer Trend zu erkennen, dass Unternehmen ihren Sitz oft an günstigere Standorte verlegen, um von niedrigeren Kosten zu profitieren und gleichzeitig ihr Wachstum zu fördern.
In Schwäbisch-Gmünd bleibt lediglich das Logistikteam vor Ort, doch auch hier gibt es Veränderungen: Der Bereich wird an den externen Logistikdienstleister Abt Service verkauft, wo momentan etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt sind. Schleich hat angekündigt, dass Abt allen betroffenen Mitarbeitern ein Übernahmeangebot unterbreiten wird, genaue Details zum Angebot wurden jedoch noch nicht veröffentlicht.
Die Schließung des Werks in Schwäbisch-Gmünd markiert das Ende einer Ära für Schleich. Der traditionsreiche Standort hat nicht nur für die Marke, sondern auch für die lokale Wirtschaft eine wichtige Rolle gespielt. Viele haben ihre Karriere hier begonnen und das Unternehmen durch verschiedene Veränderungen begleitet.
Die Entscheidung zur Verlagerung kann verschiedene Beweggründe haben: Neben den finanziellen Aspekten spielen auch die strategischen Überlegungen des Unternehmens eine Rolle, um im immer wettbewerbsintensiveren Spielzeugmarkt bestehen zu können. Die Zukunft von Schleich sieht eine klare Ausrichtung auf Wachstum und Effizienz vor, was den Umzug nach München und Prag erklärt.
Für die Mitarbeiter in Schwäbisch-Gmünd ist die Nachricht bittersüß. Während einige die Möglichkeit einer neuen Herausforderung in München als positiv empfinden, werden andere möglicherweise bedauern, dass ihr langfristiger Arbeitsplatz nicht mehr existieren wird. Die Ungewissheit, die mit solchen Veränderungen einhergeht, kann für viele eine große Herausforderung darstellen, besonders in wirtschaftlich unruhigen Zeiten.
Insgesamt steht Schleich vor einer grundlegenden Neuausrichtung, die viele Fragen aufwirft. Wie wird sich die Unternehmenskultur ändern? Welche neuen Herausforderungen und Chancen werden diese Veränderungen mit sich bringen? Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich das Unternehmen in seinen neuen Standorten entwickeln wird und wie die Mitarbeiter sowohl in Schwäbisch-Gmünd als auch in den neuen Büros in München und Prag auf die Veränderungen reagieren.
