In Schwäbisch Gmünd brodelt es: Der Automobilzulieferer Bosch hat die Schocknachricht verbreitet, dass bis zu 1.300 Stellen bis 2030 gestrichen werden sollen. Seit dem besagten „schwarzen Freitag“ sind die 3.600 Mitarbeiter und die Stadt in Alarmbereitschaft. Die IG Metall und der Betriebsrat mobilisieren, um gegen diese drastischen Maßnahmen zu protestieren. Dies geschieht in der eindrucksvollen Form von nächtlichen Aktionen, bei denen Grablichter und Holzkreuze aufgestellt werden. Laut dem Gmünder Tagespost verdeutlichen die Protestierenden damit ihre Ängste vor einer ungewissen Zukunft.
Protest und Solidarität
In der Nacht versammelten sich rund 50 Beschäftigte vor dem Bosch-Werk und errichteten einen symbolischen Friedhof, um der Botschaft Nachdruck zu verleihen: „Hier wird die Zukunft von Bosch begraben.“ Auf Plakaten war zu lesen: „Ruht hier unser Arbeitsplatz.“ Tamara Hübner von der IG Metall zeigte sich kämpferisch und betonte die Notwendigkeit, den Druck auf Bosch aufrechtzuerhalten, damit die Arbeitsplätze nicht „beerdigt“ werden. Laut dem SWR wird dies der Beginn eines langen „Marathonlaufs“ im Kampf um die Arbeitsplätze sein, während der in den kommenden Jahren zahlreiche weitere Aktionen geplant sind, die Solidarnität und Zusammenhalt unter den Beschäftigten fördern.
Bisher sieht die Vereinbarung zwischen dem Unternehmen und den Arbeitnehmervertretern vor, dass bis Ende 2026 keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden. Doch ab 2027 stehen die Radikalkürzungen auf der Agenda, die das Schicksal vieler Arbeitnehmer in Gmünd besiegeln könnten. Der Standort produziert Lenkungssysteme für Autos und stellt mit seinen aktuellen 3.600 Beschäftigten den größten Arbeitgeber der Stadt dar. Der Verlust von mehr als 1.000 Arbeitsplätzen würde nicht nur die Angestellten hart treffen, sondern auch die gesamte Stadt unter Druck setzen, neue wirtschaftliche Perspektiven zu entwickeln.