SCHWÄBISCH GMÜND (inn) – Bei der Eröffnung des diesjährigen Israelkongresses in Schwäbisch Gmünd stellte der Erste Bürgermeister Christian Baron (CDU) die Wichtigkeit des Themas Israel in den Vordergrund. Unter dem Motto „Land der Zukunft – Land der Hoffnung“ diskutieren Teilnehmer über komplexe Herausforderungen, insbesondere den israelisch-palästinensischen Konflikt. Baron äußerte sich kritisch zu Fernsehzuschauern, die versuchen, den Konflikt aus der Ferne zu lösen, und nannte diese Sichtweise unerträglich.
Seinen persönlichen Bezug zu Israel erläuterte Baron mit einer Solidaritätsreise, die ihn und 30 weitere Teilnehmer im März in das Land führte. „Wir wollten unseren israelischen Freunden zeigen, dass wir auch in schwierigen Zeiten an ihrer Seite stehen“, erklärte er. Dabei hatten sie Überlebende des tragischen Massakers getroffen. Der Bürgermeister erwähnte auch die ständige Bedrohung durch Raketen, was für die Einwohner eine enorme Belastung bedeutet. „Ein Land, das so angegriffen wird, darf nicht allein gelassen werden“, betonte er nachdrücklich.
Antisemitismus und Sicherheit
Im Zuge des Kongresses sprach Baron auch die Problematik des Antisemitismus in Deutschland an. Bei einem Besuch einer Gruppe junger Israelis mussten diese aus Sicherheitsgründen auf das Tragen der Kippa verzichten. Dies bezeichnete der Bürgermeister als eine Schande und ein Zeichen für die Herausforderungen, mit denen jüdische Menschen in Deutschland konfrontiert sind.
Der Kongress zieht eine beeindruckende Zahl von rund 800 Teilnehmern an, was ihn zum größten seiner Art im Christlichen Gästehaus Schönblick macht. Der badische Landesrabbiner Moshe Flomenmann sowie der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, übermittelten Videogrußbotschaften, in denen sie ihre Dankbarkeit für die Freundschaft und Unterstützung während des Kongresses ausdrückten.
Biblische Perspektiven und Zukunftsfragen
Calev Myers, ein messianisch-jüdischer Jurist, stellte auf dem Kongress zentrale Fragen zur Zukunft und dem Zusammenleben von Juden und Palästinensern. Er entdeckte mögliche Antworten im biblischen Buch Sacharja, insbesondere in Kapitel 9, wo es um das Gericht Gottes über verschiedene Regionen, einschließlich Gaza, geht. Myers wies darauf hin, dass das Blut und die Gräuel, die in einem Vers erwähnt werden, auf das Bildungssystem im Gazastreifen verweisen, das von Propaganda geprägt sei.
Er ergänzte, dass es notwendig sei, die Schulbildung zu reformieren, ähnlich wie es nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland nötig war, um Antisemitismus und Fanatismus aus den Lehrplänen zu streichen. Myers wies darauf hin, dass künftige Generationen in Gaza eine neue Vision für ihr Leben brauchen.
Aktuell leben schätzungsweise 1,5 Millionen Palästinenser in Zeltunterkünften an der Küste des Gazastreifens und benötigen dringend humanitäre Hilfe. Myers ermutigte die Teilnehmer, mit Glaube und Hoffnung zu beten, dass die Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten werden, befreit werden.
Abschließend bot Myers einen Hoffnungsschimmer mit dem Hinweis auf Vers 9, der unerwartet gute Nachrichten inmitten von Krieg und Finsternis verspricht. Der König, der auf einem Esel in Jerusalem einreitet, verkörpert Liebe und Heilung. Diese Werte seien entscheidend, um in schwierigen Situationen einen Ausweg zu finden, was auch für die aktuelle Lage gilt.