Im Bezirk Gmünd kam es am 14. und 15. September zu einem verheerenden Hochwasser, das als Jahrhundertereignis eingestuft wird. Nach einer kurzzeitigen Beruhigung setzte am Montag abermals Regen ein, was die Besorgnis der lokalen Behörden wieder neu entfachte. Das Zusammenspiel aus anhaltendem Regen und bereits erhöhten Wasserständen führte dazu, dass die Feuerwehren und anderen Rettungsorganisationen im Vorfeld gewarnt waren und sich auf mögliche Einsätze vorbereiteten.
Die Situation eskalierte am Samstagmorgen, als die Wasserpegel in den Flüssen des Bezirkes drastisch anstiegen. Der Hochwasseralarm der Bezirkshauptmannschaft Gmünd führte dazu, dass die Feuerwehren im Dauereinsatz waren. Besonders betroffen war der Verlauf des Flusses Lainsitz, der von St. Martin bis Gmünd starke Schäden verursachte. Am Samstagabend erreichten die Pegelstände Rekordwerte, was die Situation weiter verschärfte. Am Sonntagmorgen wurde dann offiziell erklärt, dass alle 21 Gemeinden im Bezirk Gmünd als Katastrophengebiet eingestuft sind.
Unermüdliche Einsätze der Rettungskräfte
Inmitten dieser Katastrophe zeigten die Einsatzkräfte bemerkenswerten Einsatzwillen. Bezirksfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Harald Hofbauer berichtete von einer Vielzahl von Aufgaben, die die Feuerwehr bei den Einsätzen übernahm. Dazu gehörten unter anderem Auspumparbeiten sowie Sicherungsmaßnahmen an Gebäuden und Teichen, um die Wassermassen zu bändigen. Der feuchte Boden führte auch zu umgestürzten Bäumen, was weitere Gefahren mit sich brachte.
Die Lage blieb am Sonntag angespannt, während sich der Fokus der Einsätze in Richtung Litschau verschob, nachdem die Situation an der Lainsitz sich etwas beruhigte. In Hirschbach war die Feuerwehr gefordert, als ein Teichdamm zu brechen drohte, was jedoch erfolgreich verhindert werden konnte. Montagvormittag brachte etwas Entspannung, jedoch bleibt die Lage angespannt. „Wir müssen abwarten, was die nächsten Tage bringen“, ließ Hofbauer verlauten.
Die Krisenstäbe der Rettungskräfte arbeiten ebenfalls rund um die Uhr. Sie befinden sich in erhöhter Alarmbereitschaft, um auf alle möglichen Szenarien schnell reagieren zu können. Oberrettungsrat Reinhard Grubeck betonte die Notwendigkeit, die Sicherheit der Bevölkerung über alles zu stellen und dass ausreichend Ressourcen bereitgehalten werden, um Notunterkünfte einzurichten, falls die Situation weiter eskaliert. Auch wird an die Bevölkerung appelliert, nur im Notfall ihre Häuser zu verlassen und alkoholbedingte Fahrten in die kritischen Bereiche zu vermeiden.
Die momentane Lage bleibt angespannt, und trotz der Bemühungen der Einsatzkräfte bleibt das Wort „Abwarten“ zentral in den Gesprächen der Verantwortlichen. Es handelt sich um eine extrem kritische Situation, die noch immer nicht ganz unter Kontrolle gebracht werden konnte. Während die Rettungskräfte alles daran setzen, die Bevölkerung zu schützen, könnte jeder weitere Regen die Lage erneut verschärfen. Die kommenden Tage sind entscheidend und jeder wird an den betroffenen Orten auf die Einschätzungen der Fachleute achten, um vorbereitet zu sein, falls sich die Situation zu verschlechtern droht.