Gmünd

Erstmal seit 1997: Die Kleine Binsenjungfer erobert Hochmoor Schrems zurück!

Ein seltener Glücksfall: Im Naturpark Hochmoor Schrems wurde nach 30 Jahren die bedrohte Kleine Binsenjungfer entdeckt – ein wahrhaft sensationeller Fund für den Artenschutz!

Im Naturpark Hochmoor Schrems wurde ein bedeutender Fund gemacht: Die vom Aussterben bedrohte Libellenart "Kleine Binsenjungfer" (Lestes virens) wurde nach fast 30 Jahren wiederentdeckt. Thomas Kainz, Geschäftsführer von UnterWasserReich, erlebte diesen Moment, als er für eine Fernsehreportage unterwegs war. Er hatte Glück und konnte die Libelle fotografieren. Zunächst war unklar, um welche Art es sich handelte, doch die Libellenexpertin Helene Strohmayer klärte schließlich den besonderen Fund auf.

Nach mehreren Belegfotos bestätigten auch andere Fachleute den seltenen Nachweis dieser Libellenart. "Es ist großartig, dass die vom Aussterben bedrohte Kleine Binsenjungfer nach fast 30 Jahren im Naturpark wieder nachgewiesen werden konnte", äußerte sich Kainz begeistert über diese Entdeckung.

Ein seltener Bewohner der Moore

Die Kleine Binsenjungfer hat ein zierliches Erscheinungsbild und ist verdeutlicht metallisch grün-glänzend. Ihr Lebensraum sind vor allem flache Moorgewässer, die sauer sind und frei von Fischen. Die Art fliegt von Juni bis Oktober und zieht es vor, an sonnigen Plätzen auf Pflanzen wie Binsen und Seggen zu sitzen. Die Fortpflanzung erfolgt in einem komplizierten Paarungsrad, das durchaus als ein kleines Schauspiel der Natur angesehen werden darf.

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Die Larven entwickeln sich im Wasser und ernähren sich von Plankton, was entscheidend für ihren Lebenszyklus ist. Doch die aktuelle Situation der Libellen in Österreich ist besorgniserregend. Die Rote Liste der gefährdeten Arten des Landes stuft die Kleine Binsenjungfer als "Critically Endangered" ein, was bedeutet, dass sie in den nächsten 100 Jahren aussterben könnte, sollte sich die Situation nicht verbessern.

Natur- und Artenschutz sind daher wichtige Themen in der Region. Nahrungsreichtum und lebendige, strukturreiche Lebensräume sind entscheidend für den Erhalt dieser Libellenarten. Zudem werden Projekte zur Moor-Renaturierung im Naturpark Hochmoor Schrems durchgeführt, die darauf abzielen, die Lebensbedingungen für die Binsenjungfer zu verbessern.

Diese Art hat es nicht leicht. Durch Lebensraumzerstörungen, wie die Trockenlegung von Feuchtgebieten, und die Verschmutzung von Gewässern haben viele Libellenarten in Österreich und darüber hinaus stark gelitten. Die Kleine Binsenjungfer ist nichts anderes als ein Indikator für die Gesundheit der Ökosysteme, in denen sie lebt. Umso bemerkenswerter ist es, dass eine derart gefährdete Art in einem der letzten Rückzugsgebiete in Schrems wiederaufgefunden wurde.

Die Geschichte der Libellen reicht über 300 Millionen Jahre zurück, was diese Wiederentdeckung umso bedeutender macht. Diese einzigartigen Geschöpfe haben massive Veränderungen in ihrer Umwelt durchlebt, einschließlich mehrerer Massenaussterben. Dennoch kämpfen sie weiter ums Überleben.

Sie sind faszinierende Insekten, die für viele Menschen immer noch ein wenig Unheimliches an sich haben, denn es gibt Gerüchte, sie wären giftig oder könnten stechen. Dabei sind Libellen friedliche Wesen, die keinen Schaden anrichten können und höchstens mal ein kleines bisschen zubeißen, wenn man sie anfasst. Ihre Schönheit und Anmut machen sie zu einem besonderen Teil unserer Natur.

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