Gmünd

Erdbebenforschung im Lesachtal: Neue Erkenntnisse zur Naturgefahr

Erdbebenforscher aus Jena und Hannover entdeckten in Kärntens Lesachtal Geheimnisse der Periadriatischen Störung – der Grund für spannende Bebenhistorie!

Erdbeben sind in Kärnten, insbesondere im Gail- und Lesachtal, ein seltenes, aber nicht unbekanntes Phänomen, das die Forschungsgemeinschaft immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Die jüngsten Erkenntnisse von Wissenschaftlern aus Jena und Hannover, die seit 2021 in dieser Region arbeiten, haben spannende Einblicke in die Ursachen dieser Naturereignisse gegeben. Diese Fokusgruppe nutzte Gesteinsproben, insbesondere aus Maria Luggau, um die geologischen Prozesse zu erforschen, die hinter den Erdbeben stehen.

Der Grund für das wiederholte Interesse der Forscher an dieser Region ist die Periadriatische Störung, eine der größten Störungslinien in Europa mit einer Länge von etwa 700 Kilometern. Diese geologischen Zonen sind bekannt dafür, dass sie Spannungen aufbauen, wenn sich Gebirgszüge bewegen. Verliert dieser Druck seine Stabilität, kommt es zu Erdbeben, die durch die dabei entstehende Reibungswärme Spuren im Gestein hinterlassen. Diese Spuren sind für die Wissenschaft von großem Interesse, da sie dabei helfen, die Ursachen und die Häufigkeit solcher Ereignisse besser zu verstehen.

Die Rolle der Periadriatischen Störung

Die detaillierten Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass das Puster-, Lesach- und Gailtal in den letzten 250.000 bis 1.000.000 Jahren von heftigen Erdbeben betroffen war. Diese Erdbeben wurden durch Bewegungen an der Periadriatischen Störung in den Alpen verursacht, die anscheinend aktiver waren als zuvor angenommen. Zuvor galt die Ansicht, dass diese seismische Aktivität vor etwa fünf Millionen Jahren endete. Dennoch zeigen die aktuellen Ergebnisse, dass das Risiko schwerer Erdbeben, die von dieser Störung ausgelöst werden, heute äußerst gering ist.

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Die jüngsten Studien belegen, dass historische Erdbeben, die in der Region dokumentiert sind, nicht aus der Periadriatischen Störung resultierten. Daher bleibt die Forschung von zentraler Bedeutung, um unser Wissen über dieses geologische System weiter zu vertiefen und um eventuelle Gefahren realistisch einschätzen zu können. Unter anderem werden magnetische Eigenschaften der Gesteinsproben untersucht, um die bisherigen Schlussfolgerungen abzusichern. Die Resultate dieser Arbeiten sind auch online verfügbar und bieten weiteren Einblick in die Thematik.

Die Verbindung zur Vergangenheit

Es ist klar, dass die Region im Laufe der Geschichte von mehreren schweren Erdbeben betroffen war. Ein Beispiel ist das Erdbeben von Villach im Jahr 1348, das massive Bergstürze auslöste und die geographische Landschaft des Gailtals veränderte. Weitere bemerkenswerte Ereignisse fanden 1690 in Gmünd statt und das Friaulbeben im Jahr 1976, das fast 1.000 Menschenleben forderte. Diese historischen Beben verstärken das Interesse an tiefergehenden geologischen Analysen und präventiven Maßnahmen, um zukünftige Katastrophen zu vermeiden.

Die Forscher, die im August dieses Jahres erneut in das Lesachtal reisten, möchten eine fundierte Grundlage schaffen, auf der zukünftige Bewertungen zur Erdbebensicherheit basieren können. In diesem Zusammenhang findet am 4. Oktober ein Vortrag von Karl Krainer von der Uni Innsbruck statt, der sich mit weiteren Naturgefahren beschäftigt, die in Kärnten vorkommen. Der Vortrag wird im Kultursaal von Dellach um 19:00 Uhr stattfinden und legt einen Fokus auf Bergstürze und andere Massenbewegungen, die auch mit seismischen Aktivitäten verknüpft sind.

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Für die spätere Analyse ist die genaue Bestimmung der Ränder zwischen verschiedenen Gesteinsarten von Bedeutung, etwa zwischen den dunklen und hellen Gesteinen, die die Störung markieren. Exakt hier werden die Proben entnommen, was die Wissenschaft weiter voranbringt und das Verständnis für die geologischen Verhältnisse in dieser seismisch aktiven Region verbessert.

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