In Purkersdorf wird die internationale Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ noch bis zum 10. Dezember durchgeführt. Diese Initiative, die zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember stattfindet, zielt darauf ab, das Bewusstsein für die gravierenden Probleme der Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu schärfen. Laut den Aussagen von Sabine Wiltschek von der Ehe-, Familien- und Lebensberatung „auf.leben“, ist Gewalt oft mit Machtverhältnissen verbunden. Sie beschreibt, dass viele Frauen, die Gewalt erfahren, diese Situation oft nicht richtig einschätzen können. Ein wichtiger Schritt ist es, frühzeitig Grenzen zu setzen und zu lernen, was gesund ist, so Wiltschek. Die Zahlen sind alarmierend: Über 10.000 Einweisungen im Frauenhaus St. Pölten im Jahr 2023 zeigen, dass Gewalt trotz bestehender Maßnahmen ein ernstes Problem bleibt.
Prävention und Unterstützung
Robert Eder vom Jugendverein „re:spect“ betont die Bedeutung von präventiven Maßnahmen, da viele junge Menschen Gewalt nicht korrekt identifizieren. Die Sensibilisierung für dieses Thema soll früh beginnen, damit Mädchen nicht akzeptieren, dass Abwertungen Teil ihrer Realität sind. Der internationale Aktionszeitraum wird auch genutzt, um die Öffentlichkeit über die Notwendigkeit von Zivilcourage zu informieren. Eine orange Fahne, die für ein „gewaltfreies Leben“ steht, wurde in Purkersdorf gehisst, um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt zu setzen. Der Gedenktag am 25. November erinnert an die drei Schwestern Mirabal, die wegen ihres Widerstands gegen Gewalt getötet wurden.
Hilfseinrichtungen stehen in Niederösterreich zur Verfügung, um betroffenen Frauen in Notlagen zu helfen. Egal ob Beratung oder Schutz in einem Frauenhaus, jede Unterstützung ist entscheidend. Die Polizei bietet ebenfalls Schutzmaßnahmen, darunter Betretungs- und Annäherungsverbote, die direkt bei zwischenmenschlicher Gewalt zum Einsatz kommen können. Expert*innen ermutigen dazu, Anzeichen häuslicher Gewalt zu erkennen und den Betroffenen aktiv Hilfe anzubieten. Informationen dazu finden sich auf Plattformen wie www.land-noe.at/stopp-gewalt, wo auch weitere Hilfsangebote und Ressourcen zu finden sind, um Frauen in Not zu unterstützen.