Eine inspirierende Persönlichkeit wird in der Stadt Strasshof gefeiert. Am Mittwoch verabschiedete Bürgermeister Ludwig Deltl Thomas Haller, den talentierten Reiter, der sich für die kommenden Paralympischen Spiele in Paris qualifiziert hat. Haller, der seit 1965 mit spastischer Diplegie lebt, ist ein bemerkenswertes Beispiel für Durchhaltevermögen und Leidenschaft im Sport.
Bereits in seiner Kindheit wurde bei Haller eine Einschränkung der Beine diagnostiziert, doch das hinderte ihn nicht daran, seine Ziele mit Entschlossenheit zu verfolgen. Sein Einstieg in den Reitsport fand durch Hippotherapie statt, eine Therapieform, die das Reiten zur Verbesserung der physischen Fähigkeiten nutzt. Seine Passion führte ihn in den vergangenen Jahren zu fünf Teilnahmen an den Paralympischen Sommerspielen.
Bedeutende Erfolge im Reitsport
Zu den bemerkenswerten Leistungen, die Haller erzielt hat, gehört ein vierter Platz bei den Paralympischen Spielen 2000 in Sydney, zudem hat er sich zahlreiche Ehrungen bei Welt- und Europameisterschaften erkämpft. In 2012 errang er den Staatsmeistertitel und feierte zahlreiche Erfolge bei nationalen Dressurturnieren. Haller ist auch als Veranstalter des renommierten Inklusionsturniers CPEDI3* bekannt, das jährlich in Stadl Paura, Oberösterreich, stattfindet. Dieses Turnier hat sich als wichtige Plattform für den Parasport etabliert und fördert die Sichtbarkeit und Akzeptanz von Athleten mit Behinderung.
Besonders bemerkenswert ist Hallers Engagement über den Sport hinaus. Im Jahr 1985 wagte er einen mutigen Schritt und erfüllte sich den Traum, Taxifahrer zu werden. Trotz vielfältiger Herausforderungen erwarb er den Taxischein und gründete ein Jahr später sein Unternehmen Hallermobil. Was einst als kleine Idee begann, hat sich mittlerweile zu einem stattlichen Unternehmen gewandelt, das über 250 Mitarbeiter beschäftigt und einen Fuhrpark von 135 Fahrzeugen unterhält. Dies zeigt nicht nur seinen Unternehmergeist, sondern auch, wie er zur Schaffung von Arbeitsplätzen beiträgt.
Doch Hallers Engagement hört hier nicht auf. Heute unterstützt er aktiv das Österreichische Paralympische Komitee. Dies geschieht unter anderem durch die kostenlose Beklebung seiner Hallermobil-Fahrzeuge, um den Parasport in Österreich weiter bekannt zu machen. Mitchells Vision, die Sichtbarkeit des Parasports zu erhöhen, spiegelt sich in seinen Aktivitäten wider, und seine eigenen Erfahrungen motivieren ihn, anderen zu helfen.
Die kommenden XVII. Paralympischen Sommerspiele finden vom 28. August bis 8. September 2024 in Paris statt, mit der Teilnahme von 4.400 Athleten aus 184 Nationen in 22 verschiedenen Sportarten. Von Österreich sind 24 Athleten qualifiziert, und unter ihnen befindet sich auch Thomas Haller, der für seinen Einsatz und sein Engagement nun die Anerkennung erhält, die er verdient.
Bürgermeister Ludwig Deltl äußerte sich stolz darüber, einen solch außergewöhnlichen Sportler in der Stadtgemeinde Strasshof zu haben. Bei der Verabschiedung wünschte er Haller alles Gute und viel Erfolg bei den Paralympischen Spielen in Paris. Diese Anerkennung ist nicht nur für Haller selbst von Bedeutung, sondern stellt auch einen Moment des Stolzes für die gesamte Gemeinschaft dar.
Haller als Vorbild
Thomas Haller ist weit mehr als nur ein Athlet. Er ist ein Vorbild, nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern für alle, die vor Herausforderungen stehen. Seine Geschichte motiviert dazu, niemals aufzugeben und seine Träume zu verfolgen, wenn auch die Umstände schwierig scheinen. Haller zeigt, wie sportlicher Ehrgeiz, gepaart mit unermüdlichem Engagement, dazu führen kann, auch die größten Hürden zu überwinden. Bei den bevorstehenden Paralympischen Spielen begleitet ihn die Unterstützung vieler. Sein Weg ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, was Durchhaltevermögen und Leidenschaft bewirken können.
Thomas Hallers Einfluss auf den Parasport
Thomas Haller hat über persönliche Erfolge hinaus einen bedeutenden Einfluss auf die Förderung des Parasports in Österreich. Durch seine Rolle als Veranstalter des CPEDI3*-Turniers in Stadl Paura hat er eine Plattform geschaffen, die Athleten mit Behinderungen die Möglichkeit gibt, auf hohem Niveau Wettkämpfe zu bestreiten. Diese Veranstaltungen tragen nicht nur zur Sichtbarkeit des Parasports bei, sondern fördern auch den Austausch und das Networking unter Athleten sowie Trainern.
Darüber hinaus engagiert sich Haller aktiv in der Gemeinschaft, indem er Workshops und Informationsveranstaltungen organisiert, um das Bewusstsein für die Herausforderungen und die Talente von Athleten mit Behinderungen zu erhöhen. Sein Ansatz zeigt, wie wichtig es ist, eine inklusive Kultur zu fördern, die es Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten ermöglicht, ihre Leidenschaften zu verfolgen.
Statistische Daten zum Parasport in Österreich
Ein Blick auf die aktuellen Daten zeigt das wachsende Interesse und die Teilnahme am Parasport in Österreich. Laut dem Österreichischen Paralympischen Komitee gab es in den letzten Jahren einen Anstieg der registrierten Athleten, was teilweise auf die gestiegene Sichtbarkeit und das Engagement von Sportlern wie Haller zurückzuführen ist. Im Jahr 2020 waren über 500 Athleten in verschiedenen sportlichen Disziplinen aktiv, und die Zahl hat seither weiter zugenommen.
Ein weiterer bedeutender Indikator ist die jährliche Teilnahme an internationalen Wettkämpfen. Im Jahr 2022 nahmen österreichische Athleten an mehr als 40 internationalen Meisterschaften teil, wodurch Österreich eine starke Präsenz in der parasportlichen Gemeinschaft zeigt. Diese Statistiken belegen nicht nur das Talent und die Motivation der Athleten, sondern auch die fortschreitenden Bemühungen, den Parasport auf nationaler Ebene zu fördern und zu unterstützen.
Herkunft und Entwicklung des Parasports
Die Ursprünge des Parasports lassen sich bis in die Nachkriegszeit zurückverfolgen, als die ersten Athleten mit Behinderungen an Wettkämpfen teilnahmen. Die erste offizielle Paralympische Spiele fand 1960 in Rom statt und stellte einen Wendepunkt für die Sichtbarkeit und Akzeptanz von Athleten mit Behinderungen dar. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der Parasport weiterentwickelt, sowohl in Bezug auf die Anzahl der Disziplinen als auch auf die Professionalität der Wettbewerbe.
In Österreich erhielt der Parasport durch die Schaffung des Österreichischen Paralympischen Komitees im Jahr 1990 einen institutionellen Rückhalt. Das Komitee fördert die Teilnahme an internationalen Wettbewerben und unterstützt Athleten bei der Vorbereitung auf große Ereignisse wie die Paralympischen Spiele. Hallers Engagement und seine Erfolge spiegeln diese Entwicklungen wider und verdeutlichen, wie wichtig es ist, sowohl individuelle Leistungen als auch organisierte Unterstützung zu kombinieren, um den Parasport voranzubringen.