Ein dramatischer Rückschlag für das umstrittene Projekt der S8 Marchfeldschnellstraße: Am 13. Dezember 2024 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass der Bau der Straße aufgrund erheblicher Umweltbedenken unzulässig ist. Laut dem Gericht beeinträchtigt das Vorhaben das sensibler Europaschutzgebiet, das für den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt von großer Bedeutung ist. Besonders betroffen ist die einzige Brutstätte des stark gefährdeten Vogels Triel. Die Richter erklärten, dass nur alternative Wege in Erwägung gezogen werden sollten, bevor solche Schutzgebiete gefährdet werden, was die Hoffnung auf eine umweltfreundliche Lösung nähert, wie ots.at berichtete.
Konflikt um Naturschutz und Regionalplanung
Besonders brisant ist die Rolle der Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf in diesem Verfahren. Es besteht der Verdacht, dass die Behörde das entscheidende Gutachten des Gerichtssachverständigen über den Naturschutz nicht richtig interpretiert hat. Dies führt dazu, dass die bestehenden Schutzmaßnahmen nicht ausreichen, um den kritischen Lebensraum des Triels zu schützen. Die Vorgaben zur Fläche der Brutstätte wurden von der Bezirkshauptmannschaft auf lediglich 1,2 Hektar festgelegt, wobei laut Gerichtsschutz mindestens 3,15 Hektar notwendig wären, um den Schutz wirklich zu gewährleisten. Diese Missachtung von Naturschutzauflagen könnte ernsthafte rechtliche Folgen nach sich ziehen, da bereits Klagen anhängig sind, wie gaenserndorf.at erläutert.
Beobachter befürchten, dass die Bezirksbehörde und das Kiesabbauunternehmen in eine schwierige Lage geraten könnten. Die list Rechtsanwalts GmbH hat bereits angekündigt, die Europäische Kommission und weitere Instanzen über die Missstände zu informieren. Die Zukunft der letzten Brutstätte des Triels im betroffenen Natura 2000 Gebiet steht nun auf der Kippe, während die rechtlichen Auseinandersetzungen weitergehen. Die vergangenen Jahre waren in dieser Hinsicht von Streitigkeiten und unklaren Planungen geprägt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation jetzt entwickelt.
