Die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Bezirk Gänserndorf wird zunehmend von der Abwanderung der sogenannten „Baby Boomer“ geprägt, einer Altersgruppe, die nun in den Ruhestand tritt. Diese Veränderung hat weitreichende Folgen für viele Unternehmen, die mit den Folgen des Pensionsabgangs kämpfen müssen. Das Arbeitsmarktservice (AMS) Gänserndorf verzeichnete zum Ende September 3.587 arbeitslos vorgemerkte Personen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 189 Personen, was einem Zuwachs von 5,6 Prozent entspricht. Trotz dieser Entwicklung gibt es auch positive Nachrichten: 564 Arbeitslose konnten im September eine neue Anstellung finden. Das entspricht einem Plus von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und zeigt, dass es weiterhin Bewegung im Stellenmarkt gibt.
Auf dem Arbeitsmarkt gibt es jedoch mehr als nur Herausforderungen. Die Anzahl der offenen Stellen zeigt einen Aufwärtstrend. Laut AMS waren zum Ende September 497 Stellen gemeldet, was zwar im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 46 Stellen oder 8,5 Prozent bedeutet, aber eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu dem Minus von 33 Prozent im Juni aufweist. Georg Grund-Groiss, der Leiter des AMS Gänserndorf, weist darauf hin, dass der demografische Wandel in den Belegschaften evident ist und betont, dass das AMS aktiv daran arbeitet, Unternehmen bei der Vermittlung von Arbeitskräften und notwendigen Qualifizierungsmaßnahmen zu unterstützen.
Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Ü-50-Jährigen
Ein interessanter Aspekt ist der Zustand der Arbeitslosenquote unter den über 50-Jährigen. Hier zeigt sich, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe bereits abflacht. Mit 1.260 vorgemerkten Arbeitslosen in dieser Altersgruppe gibt es nur einen leichten Anstieg von 16 Personen oder 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere bemerkenswert ist der Anstieg bei den Renteneintritten: Während 2017 noch 172 Menschen direkt aus der Arbeitslosigkeit in den Ruhestand gingen, waren es im Jahr 2023 bereits 307. Grund-Groiss geht davon aus, dass in diesem Jahr die Zahl noch höher ausfallen wird.
Die demografischen Veränderungen und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind Ursachen für die aktuelle Situation. Besonders die Rückkehr von älteren Arbeitnehmern in den Ruhestand könnte zusätzliche Lücken auf dem Stellenmarkt öffnen. Unternehmen müssen verstärkt darauf achten, wie sie auf diese Entwicklungen reagieren, um ihren Personalbedarf zu decken.
Zusammenfassend zeigt die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Bezirk Gänserndorf, dass, obwohl Herausforderungen durch den Abgang der Baby Boomer bestehen, auch Chancen für neue Arbeitsplätze und eine aktive Unterstützung durch das AMS gegeben sind. Die Zahl der offenen Stellen könnte signalisieren, dass es auch in schwierigen Zeiten möglich ist, neue Perspektiven zu schaffen.
Für weitere Details zu den aktuellen Trends auf dem Arbeitsmarkt und den Maßnahmen des AMS Gänserndorf, kann der Artikel auf www.meinbezirk.at konsultiert werden.