In den vergangenen Tagen haben heftige Niederschläge in Gänserndorf für besorgniserregende Wetterbedingungen gesorgt. Was zunächst noch ruhig schien, verwandelte sich in einen Notfall, als Dutzende Feuerwehren aufgrund ansteigender Pegelstände von March und Donau alarmiert wurden.
Bereits am Sonntagmorgen starteten 14 Feuerwehren mit der Kontrolle des Dammes entlang der March, einem Fluss, der für seine Überschwemmungsgefährdung bekannt ist. Diese präventiven Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Hochwasserdienstes, der seit Samstagabend eingerichtet wurde, als die ersten Warnungen eingingen. Das Krisenteam in der Bezirkshauptmannschaft nutzte die Zeit, um auf mögliche Gefahren zu reagieren.
Aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen
Abschnittsfeuerwehrkommandant Engelbert Herney zeigte sich optimistisch, dass die Pegelstände der beiden Hauptflüsse unter Kontrolle sind: „Derzeit haben wir keinen kritischen Gefahrenbereich bei March und Donau“, sagte er am Sonntagabend. Diese Zuversicht ist das Ergebnis jahrelanger Investitionen in den Hochwasserschutz, die sich in der momentanen Situation auszuzahlen scheinen.
Allerdings gab es auch bedenkliche Meldungen. So berichtete die Feuerwehr Deutsch-Wagram von einem drohenden Überströmen des Rußbaches. In Zusammenarbeit mit dem Bezirksfeuerwehrchef Georg Schicker wurden Großpumpen an den Einsatzort transportiert. Letztendlich mussten die Einsatzkräfte jedoch den Damm öffnen, um Druck abzulassen – eine Maßnahme, die nicht ohne Folgen blieb. Der Bruch des Rußbachdammes führte dazu, dass angrenzende Felder überflutet wurden, was die Gemeinde zum Katastrophengebiet erklärte.
Die Situation rund um die March war ebenfalls angespannt. Sonntagabend wurde ein Pegelstand bei Hohenau von 5,39 Metern gemeldet, was zur Sperrung der Brücke führte. In Angern lagen die Pegelwerte etwas über 4 Metern, woraufhin dort mobile Hochwasserschutzmaßnahmen in Kraft traten. Zusätzlich haben die Autoritäten auch die Donau im Visier, wo bereits am Samstagabend Hochwasseralarm gegeben wurde.
Auswirkungen auf die Infrastruktur und Falschnachrichten
Die anhaltenden Regenfälle führten nicht nur zu Hochwasser, sondern auch zu erheblichen Sturmschäden. Bereits am Samstag mussten zahlreiche Bäume beseitigt werden, die aufgrund des weichen Untergrunds umgestürzt waren. Die Feuerwehr war daher in verschiedenen Gemeinden, darunter Sulz und Drösing, im Einsatz, um die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Tragischerweise brachte ein Wasserrohrbruch in der Hauptstraße zusätzliche Aufräumarbeiten mit sich, während Keller aufgrund von Überflutungen ausgepumpt werden mussten.
Inmitten dieser Notsituation verbreiteten sich jedoch auch Falschmeldungen. So kursierten in den sozialen Medien Gerüchte über einen möglichen Stromausfall in Niederösterreich. Diese Meldungen wurden als nicht zutreffend eingestuft und die Behörden wiesen die Bevölkerung an, sich ausschließlich auf offizielle Mitteilungen zu verlassen, um mehr Verwirrung zu vermeiden.
Insgesamt sind von den 96 Feuerwehren im Bezirk 70 aktiv im Einsatz, um die Lage zu bewältigen und der Bevölkerung Sicherheit zu gewährleisten. Die schnelle Reaktion der Einsatzkräften zeigt, wie wichtig gut organisierte Notfallstrategien sind, insbesondere in Zeiten unvorhersehbarer Wetterereignisse.