Gänserndorf

Haringsee: Bauern kämpfen mit Krankheiten und Bewässerung im Ackerbau

In Haringsee kämpft der Landwirt Christoph Wald mit gesundheitsschädlichen Pilzen und extremem Spritzaufwand aufgrund des feuchten Wetters – ein echter Albtraum für die Ernte!

In den vergangenen Monaten sahen sich Landwirte im Bezirk Gänserndorf mit herausfordernden Bedingungen konfrontiert, die den Ernteertrag und die Qualität ihrer Produkte beeinflussten. Insbesondere ein kaltes und feuchtes Frühjahr stellte die Landwirtschaft auf die Probe. Während einige konventionelle Landwirte insbesondere von der Getreideernte berichteten, waren Biolandwirte von anderen Problemen betroffen, die die Nachhaltigkeit ihrer Betriebe infrage stellen.

Krankheiten und ihre Auswirkungen auf die Ernte

Christoph Wald, ein konventioneller Landwirt aus Haringsee, schilderte die Probleme, die sein Getreide durch verschiedene Krankheiten erlitten hat. „Roste und Fusarium machten uns zu schaffen“, erklärte er und fügte hinzu, dass der hohe Krankheitsdruck in diesem Jahr dazu führte, dass er dreimal häufiger spritzen musste als in anderen Jahren. Fusarium sind Schimmelpilze, die Gifte produzieren, die sowohl für Mensch als auch Tier gesundheitsschädlich sein können. Die Wetterbedingungen spielten hier eine entscheidende Rolle, da das feuchte Klima ideale Bedingungen für diese Krankheiten schuf.

Unterschiedliche Berichte aus der Landwirtschaft

Auf der anderen Seite betrachtet Josef Breuer, ein Biolandwirt, die Ernteergebnisse differenziert. Er stellt fest, dass die Erträge „höflich gesprochen als unterdurchschnittlich“ zu bezeichnen sind. „Wir dürfen nicht mit konventionellen Mitteln spritzen, und an die Biomittel muss man wohl glauben“, kommentiert er mit einem Anflug von Sarkasmus. Biobauern stehen oft vor größeren Herausforderungen, da sie auf chemische Spritzmittel verzichten müssen und dennoch effektive Mittel zur Krankheitsbekämpfung benötigen.

Kurze Werbeeinblendung

Der Einfluss von Fruchtfolge und Bodennährstoffen

Breuer hebt hervor, dass die Wahl der Vorfrüchte eine wichtige Rolle spielt. Insbesondere bei Mais und Sojabohnen fehlte es an Stickstoff im Boden, was die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhte. „Wir waren teilweise weit unter der Wirtschaftlichkeit“, ergänzt er und spricht von einem Ertrag von nur 3.000 Kilogramm Futterwaren von zwei Feldern. Die Herausforderungen beschränken sich nicht nur auf Krankheiten, sondern auch auf Schädlinge wie Blattläuse, die durch Nanoviren die Ernte von Hülsenfrüchten gefährden.

Positive Ertragsprognosen bei anderen Kulturen

Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es auch positive Ausblicke. Christoph Wald ist optimistisch, was den Anbau von Mais und Kürbis betrifft. Diese Kulturen zeigen sich resilienter gegenüber den widrigen Wetterbedingungen, und auch die Zuckerrüben konnten bislang gut gedeihen. „Da schaut es bisher gut aus“, bilanziert er und betont die Bedeutung der richtigen Bewässerung für einen erfolgreichen Anbau.

Bewässerung als zentrales Thema

Gerald Zillinger, ein weiterer Landwirt aus Ebenthal, sieht ebenfalls die Bewässerung als essenziell für den agrarischen Erfolg an. „In den Hochzeiten verwenden wir rund 50 Prozent der Zeit für Bewässerung“, erklärt Wald. Die Wasserstände sind jedoch momentan zufriedenstellend, was eine Entlastung für die Landwirte darstellt. Zillinger appelliert an die Notwendigkeit von Versickerungsprojekten zur langfristigen Sicherstellung der Wasserverfügbarkeit in der Region.

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Herausforderungen des biologischen Anbaus

Die Herausforderungen für Biobauern sind besonders intensiv. Breuer berichtet von einer Pflanzenkrankheit, die seine Zwiebeln befällt, wobei es bisher kein wirksames Mittel dagegen gibt. Die Ernte bei Sonnenblumen und Zuckerrüben ist jedoch vielversprechend, was Hoffnung für die Zukunft bringt.

Ein Ausblick auf die landwirtschaftliche Zukunft

Die Landwirte stehen vor der Aufgabe, ihre Anbaumethoden zu überdenken und möglicherweise auf Alternativen umzusteigen. Wald hat in diesem Jahr Kümmel angepflanzt, eine Kultur, die weniger Bewässerung benötigt und die Fruchtfolge auflockert. Solche Nischenprodukte könnten für die Landwirte eine Möglichkeit darstellen, die Herausforderungen des Klimawandels und des gesundheitlichen Drucks auf ihre Erzeugnisse zu bewältigen.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"