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Im Bezirk Neunkirchen zeigen die aktuellen Arbeitslosenzahlen besorgniserregende Trends – besonders bei Frauen. Diese Gruppe ist nicht nur zahlenmäßig stark vertreten unter den Arbeitsuchenden, sondern auch häufig von strukturellen Nachteilen betroffen, wie mangelnder Kinderbetreuung. Das Projekt „NESIB“, das seit 20 Jahren in Neunkirchen aktiv ist, hat sich die Rückführung von Frauen in die Arbeitswelt zur Aufgabe gemacht und bietet maßgeschneiderte Unterstützung an. Trotz der Herausforderungen gibt es jedoch ermutigende Entwicklungen: Laut aktuellen Daten ist die Zahl der arbeitslosen Frauen in Niederösterreich im Februar um 9,2 Prozent gesunken, was stärker ist als der Rückgang bei den Männern von 3,6 Prozent, wie das Arbeitsmarktservice (AMS) berichtete.
Besonders im Bezirk Neunkirchen ging die Arbeitslosigkeit bei Frauen um 9,3 Prozent auf 1.165 Personen zurück, während die Zahl der arbeitslosen Männer um 3,7 Prozent fiel und 1.710 Personen erreichte. Auch wenn diese positiven Zahlen erfreulich sind, liegt die Erwerbsbeteiligung der Frauen in Niederösterreich weiterhin hinter der der Männer zurück, mit Werten von 80 Prozent gegenüber 82 Prozent. Um die Gleichstellung am Arbeitsmarkt zu fördern, plant das AMS, 2023 mindestens 52 Prozent der arbeitsmarktpolitischen Fördermittel gezielt für Frauen einzusetzen, wie AMS-Chefin Petra Hofmann erklärte. Gleichzeitig bleiben 372 Personen im Bezirk als langzeitarbeitslos gemeldet, sodass der Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin eine der höchsten Prioritäten darstellt.
Positive Entwicklungen trotz Herausforderungen
Der Erfolg des „NESIB“-Projekts zeigt die Bedeutung gezielter Maßnahmen zur Unterstützung, während insgesamt 407 freie Stellen in der Region besetzt werden konnten. Zudem wurden im ersten Quartal 769 Arbeitsuchende erfolgreich vermittelt. Angesichts der nach wie vor bestehenden Diskrepanzen zwischen den Geschlechtern bleibt viel zu tun. Der AMS berichtet, dass jeder zehnte Kunde bereits über ein Jahr beim AMS NÖ arbeitslos ist. Daher ist es unerlässlich, die Anstrengungen zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit fortzusetzen, um nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt zu gewährleisten. Dies alles ist Teil einer umfangreicheren Strategie, die darauf abzielt, Chancengleichheit zu schaffen und Frauen in den Arbeitsprozess zu reintegrieren, wie auch meinbezirk.at bestätigt.
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