Eine aktuelle Umfrage hat gezeigt, dass viele Niederösterreicher trotz des tiefen Wunschs, ein eigenes Zuhause zu besitzen, zögern, einen Wohnbaukredit aufgrund der Angst vor Ablehnung zu beantragen. Dies führt dazu, dass einige Personen den Traum von den eigenen vier Wänden aufgeben, bevor sie überhaupt den ersten Schritt in Richtung Wohnbaufinanzierung unternommen haben.
Die Umfrage wurde vom Institut für Demoskopie und Datenanalyse unter 1.090 Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern durchgeführt, um die aktuelle Stimmung bezüglich des Immobilienmarktes in Niederösterreich zu erfassen. Die Ergebnisse zeigten, dass fast 60 Prozent der Befragten bereits ihr eigenes Zuhause besitzen. Allerdings glauben zwei Drittel von ihnen, dass sie sich heutzutage diesen Traum nicht mehr leisten könnten, hauptsächlich aufgrund der gestiegenen Kosten und Preise im Immobiliensektor.
Ein weiterer negativer Faktor, der die Wohnbauinvestitionen beeinflusst, sind die verschärften Finanzierungsbedingungen und die hohen Baukosten. Dies führt zu einer sinkenden Nachfrage im privaten Wohnbau. Die im August 2022 eingeführte KIM-V-Verordnung, die die Vergabe von Wohnbaukrediten einschränkt, ist vielen Niederösterreichern nicht bekannt. In der Umfrage gaben drei von vier Befragten an, nichts von dieser Regelung zu wissen. Dies führt dazu, dass einige Personen gar nicht erst den Schritt wagen, einen Wohnbaukredit zu beantragen, aus Angst, dass ihre finanziellen Einschränkungen oder unklare regulatorische Bestimmungen sie davon abhalten könnten.
Die HYPO NOE Landesbank, die seit ihrer Gründung im Jahr 1888 eine zentrale Rolle bei der Schaffung von Wohnraum spielt, betont jedoch, dass es auch Ausnahmekontingente gibt, die es ermöglichen, Wohnbaukredite zu erhalten, selbst wenn nicht alle Kriterien erfüllt sind. Ein Beispiel hierfür ist ein junges Paar, dem trotz fehlender Eigenmittel ein Wohnbaukredit gewährt wurde. Diese Maßnahmen zeigen, dass der Traum vom Eigenheim trotz regulatorischer Herausforderungen noch realisierbar ist.
Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko betont die Bedeutung von Maßnahmen wie Wohnbauförderungen und Zinszuschüssen, um den Niederösterreichern den Erwerb ihres Eigenheims zu erleichtern. Das Land investiert jährlich Millionen in die Wohnbauförderung und unterstützt somit tausende Familien bei der Verwirklichung ihres Wohntraums. Schlussendlich ist es wichtig, dass potenzielle Eigenheimbesitzer nicht aus Angst vor Ablehnung davon abgehalten werden, ihren Wohntraum zu verfolgen, sondern sich aktiv um eine Finanzierung bemühen, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen.
