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Festival Imago Dei begeistert mit Händels Oratorium und interreligiösem Frieden

Am 30. März 2025 eröffnete Albert Hosp seine erste Saison als künstlerischer Leiter des Festivals "Imago Dei" in der Minoritenkirche Krems mit der bemerkenswerten österreichischen Erstaufführung des Oratoriums "Israel in Egypt - From Slavery to Freedom" von Händel. Das Konzert, das ausverkauft war, setzte krachtige Akzente, indem es die Notwendigkeit eines interreligiösen Dialogs durch Musik unterstrich. Philosoph Konrad Paul Liessmann eröffnete den Abend mit einer Ansprache über das Thema "Zum ewigen Frieden", inspiriert von Immanuel Kants gleichnamiger Schrift. Er hob die Dringlichkeit rechtlicher Rahmenbedingungen für dauerhaften Frieden hervor und kritisierte die weltweite Aufrüstung.

Händels Oratorium behandelt die dramatische Befreiung Israels aus ägyptischer Gefangenschaft und ist auf eine eindringliche Weise gestaltet. Doch trotz seiner alttestamentlichen Härte soll es ein Zeichen des friedlichen gemeinsamen Musizierens der drei monotheistischen Weltreligionen setzen. Dieses Konzept entwickelte Werner Ehrhardt, der unter anderem das Concerto Köln gründete und das Orchester l'arte del mondo leitet. Unterstützt wurde dieser Kulturanlass durch die Gruppe Al Ol (Wüstenwind), angeführt von Yair Dalal, die für ihre Zusammenarbeit mit Musikern aus Israel und den Nachbarländern bekannt ist.

Vielfältiges Programm und künstlerische Mitgestaltung

Der Konzertchor Niederösterreich wurde unter der Leitung von Tobias Grabher ausgeführt, was die musikalische Vielfalt noch einmal unterstrich. Auch in den Folgetagen gibt es beim Festival "Imago Dei" eine Fülle an Veranstaltungen, mit insgesamt sieben weiteren Programmpunkten bis Ostermontag. Zu den Mitwirkenden zählen unter anderem Franziska Fleischanderl, das Koehne Quartett und der international renommierte Gitarrist Wolfgang Muthspiel. Besonders hervorzuheben ist Lena Willemark, die als Artist in Residence fungiert.

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Ein kulturelles Highlight des Festivals ist die Ausstellung mit einem Totentanz-Bilderzyklus von Herwig Zens sowie Partituren des Komponisten George Crumb. Der letzte Konzertabend wird eine Hommage an den Festivalgründer Jo Aichinger sein, der am 8. April 70 Jahre alt geworden wäre. Die Verschmelzung von Musik und spirituellen Themen, wie sie auch in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung von Musik und Religionsdidaktik besprochen wird, spielt eine zentrale Rolle in der Identität des Festivals.

Musik als interreligiöser Dialog

Die Verbindung zwischen Musik und Religion hat in der akademischen Welt eine ambivalente Geschichte. Oft sind Musik- und Religionsdidaktik mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, besonders im schulischen Kontext. Der Beitrag zur Diskussion über die Rolle der Musik in der religiösen Erfahrung zeigt den Wunsch der Wissenschaftler, den Dialog mit dem kulturellen Umfeld zu intensivieren. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Vermittlung von Wissen, sondern auch auf der Entwicklung fachdidaktischer Kompetenz für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Studierenden.

Der Band "Musik in der religiösen Erfahrung" dokumentiert verschiedene Facetten dieser Thematik, einschließlich der Beziehung zwischen Musik im Islam und Judentum sowie der interreligiösen Perspektiven. Diese Aspekte zeigen, wie stark religiöse Inhalte und musikalische Ästhetik verknüpft sind und bieten richhaltigen Material für aktuelle Diskussionen über Spiritualität und Musik.

Das Festival "Imago Dei" bekräftigt damit nicht nur die kulturelle Vielfalt, sondern lädt auch zur Reflexion über Frieden und Kooperation zwischen den Religionen ein.

Für mehr Informationen über das Festival und das vollständige Programm können Interessierte die Webseite vienna.at besuchen oder sich auf der Plattform academia.edu über die philosophischen und musikalischen Kontexte informieren.

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