Die Exportbilanz für das Jahr 2023 in Niederösterreich zeigt, dass erstmals ein Warenexportwert von 30 Milliarden Euro erreicht wurde. Dies geht aus den vorläufigen Exportzahlen der Statistik Austria hervor. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Warenexporte jedoch nur um 1,2 Prozent. Die allgemein schwächelnde Weltkonjunktur und die wirtschaftliche Lage in den wichtigen europäischen Exportmärkten, insbesondere in Deutschland, trugen dazu bei. In einem Artikel von www.ots.at wird darauf hingewiesen, dass Niederösterreich in diesem Ranking den dritten Platz hinter Oberösterreich und Wien belegt.
Laut Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ist der Export der Wohlstandsmotor für Niederösterreich. Jeder zweite Euro der Betriebe in Niederösterreich wird im Ausland verdient, insbesondere auf dem europäischen Markt. Die Exportwirtschaft ist daher wesentlich für eine prosperierende regionale Wirtschaft. Mikl-Leitner betont, dass Österreich und die Europäische Union das vergleichsweise geringe Wachstum der Warenexporte als Auftrag betrachten müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Exportwirtschaft weiter zu stärken. Weniger Regularien, Handelshemmnisse und mehr wirtschaftliche Freiheiten sowie Leistungsanreize sind dabei entscheidend. Es ist auch wichtig zu beachten, dass jeder fünfte Arbeitsplatz in Niederösterreich mit dem Export verbunden ist.
Die wichtigsten Exportmärkte für niederösterreichische Waren haben sich kaum verändert. Deutschland bleibt mit einem Anteil von 28 Prozent nach wie vor der wichtigste Exportmarkt, gefolgt von Ungarn, Italien, den USA und Tschechien. Unter den Top 10 Exportmärkten ist die Hälfte in Osteuropa vertreten. Um die Exportunternehmen bestmöglich zu unterstützen, verfügt die Wirtschaftskammer über ein weltweites und regionales Netz. Im Herbst öffnet das „Haus der Wirtschaft“ seine Pforten in Brüssel und bietet Außenwirtschaftscenter, EU-Repräsentation und Österreich Werbung einen neuen Auftritt unter einem gemeinsamen Dach. Die Unternehmen können Büro- und Eventräumlichkeiten mieten, um sich gezielt zu präsentieren. Darüber hinaus wird im Herbst der NÖ Exportpreis in fünf Kategorien vergeben.
Die wichtigsten Exportwarengruppen aus Niederösterreich sind Maschinen, mechanische Geräte, Kessel, Kernreaktoren, mineralische Brennstoffe, Mineralöle sowie elektrische Maschinen und elektrotechnische Geräte. Die Bereiche Maschinen und Anlagen sowie die Metallverarbeitung sind besonders bedeutend für den Export aus Niederösterreich. IV-NÖ-Präsident Kari Ochsner betont die hohe Bedeutung von Handelsabkommen für die Steigerung der Exporte. Diese Abkommen ermöglichen den Zugang zu neuen Märkten und eröffnen enorme Chancen für die heimische Exportwirtschaft. Österreich sollte insbesondere Vereinbarungen mit den Mercosur-Staaten, Indien, Mexiko und Australien unterstützen. Die positive Auswirkung solcher Verträge zeigt sich bereits in den Zahlen: Die Exporte nach Kanada stiegen durch das Handelsabkommen CETA zwischen 2016 und 2023 um 70 Prozent, und die Exporte nach Korea erhöhten sich zwischen 2011 und 2023 um mehr als 103 Prozent.
Es gibt eine starke Zusammenarbeit zwischen dem Land Niederösterreich, der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus, der Wirtschaftskammer NÖ und der IV-NÖ, um die Unternehmen bestmöglich zu unterstützen. Die Exportchancen liegen vor allem in den Bereichen Umwelt, erneuerbare Energie, Energieeffizienz, Green Building sowie smarte Maschinen und Anlagen. Die Bemühungen zielen darauf ab, diese Chancen aufzuzeigen und zu nutzen.