Das Interesse am Camping nimmt stetig zu, und die Zahl der Übernachtungen erreicht Rekordwerte. Camping entwickelt sich immer mehr zu einem Lifestyle-Urlaub, obwohl die Anzahl der Übernachtungen in Niederösterreich im Vergleich zu anderen Regionen noch vergleichsweise niedrig ist.
Die Campingbranche erlebt derzeit einen regelrechten Boom, wie von der Wirtschaftskammer Niederösterreich berichtet wird. Die Campingplatzbetreiber in Niederösterreich verzeichneten im ersten Halbjahr 2024 einen Anstieg der Nächtigungen um 26 Prozent.
Besonders beeindruckend sind die Zuwächse bei polnischen Gästen mit rund 41 Prozent, österreichischen und deutschen Gästen mit etwa 30 Prozent sowie tschechischen Gästen mit 28 Prozent mehr Übernachtungen. Bereits im Jahr 2023 verzeichneten die 55 Campingplatzbetreiber in Niederösterreich ein Rekordergebnis von 293.000 Nächtigungen, das Beste seit 1993.
Karl Heinz Kaiser, Sprecher der NÖ Campingplatzbetreiber, betont, dass Camping nicht mehr nur eine traditionelle Form des Tourismus ist, sondern vielmehr als Lifestyle gesehen werden sollte. Moderne Camper kommen heutzutage mit Elektroautos wie dem Tesla und kombinieren das Campingerlebnis mit dem Strom aus der Batterie ihres Fahrzeugs. Beliebt sind auch Campingplätze, die verschiedene Aktivitäten anbieten, wie die Standorte am Lunzer See, in Purgstall oder in Poysdorf.
Die gesamte Campingbranche boomt österreichweit. Im Vergleich zum Zeitraum vor der Covid-Pandemie stieg die Anzahl der Nächtigungen um 1,2 Millionen auf insgesamt 8,33 Millionen, was einem Anstieg von 16,5 Prozent entspricht. Allerdings ist der Anteil der Nächtigungen in Niederösterreich mit nur etwa vier Prozent vergleichsweise niedrig.
Karl Heinz Kaiser weist darauf hin, dass es in Niederösterreich noch großes Steigerungspotenzial gibt. Im Vergleich zu den benachbarten Bundesländern besteht ein erheblicher Nachholbedarf. Daher sei das Potenzial für zukünftige Steigerungen entsprechend hoch.
Der Camping-Trend ist also nicht nur eine vorübergehende Erscheinung, sondern eine deutliche Veränderung im Bereich des Tourismus. Immer mehr Menschen entdecken die Freiheit und Flexibilität des Campings als Urlaubsform und machen es zu einem festen Bestandteil ihres Lebensstils. Mit der zunehmenden Attraktivität des Campings werden auch die Campingplätze moderner und bieten mehr Komfort und erlebnisreiche Aktivitäten für die Besucher.
Historische Parallelen:
Es gibt historische Parallelen zu der wachsenden Beliebtheit des Campens als Urlaubsform. In den 1960er und 1970er Jahren erlebte das Camping in Europa einen ähnlichen Aufschwung. Zu dieser Zeit fanden viele Menschen Gefallen an der Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben und gleichzeitig flexibel und unabhängig zu reisen. Damals wie heute wird das Campen oft als eine Art "Lifestyle-Urlaub" betrachtet, bei dem die Gemeinschaft mit der Natur im Vordergrund steht. Allerdings gibt es heutzutage mit modernen Annehmlichkeiten wie Elektrizität, sanitären Einrichtungen und Freizeitaktivitäten auf Campingplätzen eine deutliche Weiterentwicklung im Vergleich zu den Anfängen des Campingbooms.
Hintergrundinformationen:
Im Hintergrund des aktuellen Trends des steigenden Interesses am Camping als Urlaubsform spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Zum einen ist die Sehnsucht vieler Menschen nach Naturerlebnissen und der Flucht aus dem Alltagsstress ein treibender Motor für den Campingboom. Darüber hinaus trägt die verstärkte Nachhaltigkeitsbewegung dazu bei, dass das Campen als umweltfreundliche Urlaubsvariante angesehen wird. Zudem haben innovative Entwicklungen in der Campingausrüstung und auf den Campingplätzen selbst dazu beigetragen, dass das Camping für viele Urlauber attraktiver geworden ist. Die Möglichkeit, mit komfortablen Ausstattungen und Freizeitangeboten die Natur zu genießen, hat das Camping zu einer populären Urlaubsform gemacht.
Statistiken und Daten:
Laut einer aktuellen Studie des Statistikamts Österreich verzeichnete die Campingbranche im ersten Halbjahr 2024 einen Zuwachs an Nächtigungen in Niederösterreich um 26 Prozent. Insbesondere Gäste aus Polen, Österreich, Deutschland und Tschechien trugen zu diesem Anstieg bei. Diese Zahlen reflektieren den anhaltenden Trend des Campings als Lifestyle-Urlaub und die steigende Attraktivität von Campingplätzen mit einem breiten Angebot an Aktivitäten. In ganz Österreich stieg die Anzahl der Nächtigungen auf Campingplätzen im Vergleich zum Vorjahr signifikant an, was auf eine generelle Wachstumstendenz in der Branche hinweist.
