Die Arbeitsbedingungen der Busfahrerinnen und Busfahrer in Niederösterreich stehen derzeit stark in der Kritik. Laut der Gewerkschaft vida müssen die Fahrer oft unter unzumutbaren Bedingungen arbeiten: Es gibt keine Aufenthaltsräume zum Aufwärmen und keine Möglichkeit, eine Toilette zu nutzen. Thomas Stiller, der Vorsitzende der vida in Niederösterreich, beklagt, dass die Fahrer ihre Pausen häufig in der Natur oder an entlegenen Orten verbringen müssen. Besonders für Busfahrerinnen ist die Situation noch schlimmer. Der Zeitdruck ist enorm, da die Lenkerinnen und Lenker bis zu 15 Stunden täglich im Einsatz sind, ohne die Möglichkeit, ihren Fahrplan selbst zu gestalten. Die vorgeschriebenen Pausen werden von der Dienstzeit abgezogen, was zu zusätzlichem Stress führt, berichtet noe.orf.at.
Zudem ist der Beruf des Buslenkers zur Mangelberufskategorie erklärt worden, was es ermöglicht, auch ausländische Arbeitskräfte ohne EU-Hintergrund zu beschäftigen. Horst Pammer, Landesvorsitzender der vida, übt scharfe Kritik an dieser Regelung: Er wirft den Politikern und Busunternehmen vor, lieber Fahrer aus Bangladesch zu holen, anstatt ein faires Arbeitsumfeld für einheimische Mitarbeiter zu schaffen. Die Wirtschaftskammer weist die Vorwürfe des Lohndumpings jedoch zurück und argumentiert, dass es bereits Verbesserungen gegeben habe. Stiller widerspricht dieser Darstellung. Er führt aus, dass viele Fahrer trotz ihrer Qualifikation und Erfahrung oft nur zwischen 2.000 und 2.200 Euro verdienen, was weit unter dem offiziellen Einstiegsgehalt von 2.850 Euro netto liegt, wie von der Wirtschaftskammer kommuniziert. Die vida fordert daher eine Lohnerhöhung von 3,7 Prozent sowie Zuschläge für nächtliche und sonntägliche Dienste. Sollte die nächste Verhandlungsrunde Mitte Februar ohne Einigung enden, könnten die Busfahrer die Streikoption in Betracht ziehen, wie Stiller erwähnt, und dabei betonen, dass sie ihren Beruf lieben, aber faire Bedingungen benötigen, um weiterhin leidenschaftlich arbeiten zu können, wie auch vorarlberg.orf.at berichtet.
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