Mit dem Schulbeginn im Herbst rückt ein wichtiger Aspekt unserer Gesellschaft wieder in den Vordergrund: die Sicherheit der Schulwege. Ob Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger—alle Verkehrsteilnehmer sind aufgefordert, erhöhte Vorsicht walten zu lassen, denn nun sind wieder zahlreiche Kinder unterwegs, die ihren Weg zur Schule antreten. Der Bezirk Bruck hat verschiedenste Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit für die Jüngsten zu gewährleisten.
In den vergangenen Jahren gab es in Niederösterreich 65 Unfälle mit Personenschaden an Schulwegen, bei denen 71 Kinder verletzt wurden. Glücklicherweise gab es keine Todesopfer. Diese Statistiken beunruhigen und machen deutlich, wie wichtig es ist, die Schulwege sicher zu gestalten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird die Polizeipräsenz rund um Schulen verstärkt, vor allem im September, wenn die Schüler wieder auf die Straßen strömen.
Schulwegtraining für Kinder
Ein zentraler Punkt ist das Üben des Schulweges. Eltern und Kinder sollten gemeinsam die Route zur Schule erkunden und dabei die wichtigsten Verhaltensweisen im Straßenverkehr einüben. „Ich appelliere an alle Eltern: Üben Sie mit Ihren Kindern das Überqueren der Straße, machen Sie sie auf gefährliche Situationen aufmerksam“, so die Brucker Bezirkspolizeikommandantin Sabine Zentner.
Ein spezifisches Verhalten, das Kindern beigebracht werden sollte, ist das „Links – rechts – links“ schauen beim Überqueren von Zebrastreifen. Diese Informationen werden nicht nur zuhause vermittelt, sondern auch in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei, die regelmäßig Verkehrserziehung in Volksschulen durchführt. Als weiterer Bestandteil der Verkehrssicherheit werden Schülerlotsen eingesetzt, um an gefährlichen Stellen die Verkehrsführung zu unterstützen.
Eltern wie die Bildungsstadträtin und zweifache Mutter Lisa Miletich berichten von den ersten Erfahrungen ihrer Kinder. Ihr Sohn Florian geht nun in die zweite Klasse, und sie üben, dass er selbstständig zur Schule gehen kann. „Ich gehe hinter ihm und schaue, ob er gut aufpasst, besonders an den Kreuzungen“, erzählt Miletich. Die Polizisten, die vor der Schule stehen, bieten zusätzliche Sicherheit und sind eine erfreuliche Unterstützung für die Kinder.
Projekte zur Verbesserung der Schulwegsicherheit
Die Stadtgemeinde Bruck plant zudem ein weiteres Projekt, das die Sicherheit der Schüler erhöhen soll: „Die letzten Meter zu Fuß“. Eltern-Haltestellen werden eingerichtet, von denen aus die Kinder selbstständig zur Schule gehen können. Diese Maßnahme soll nicht nur den Verkehr entlasten, sondern auch für mehr Bewegung bei den Kindern sorgen.
Diese Initiative sollte bereits vor zwei Jahren in die Tat umgesetzt werden, jedoch verzögerte sich der Projektstart aufgrund von Fernwärmeaufgrabungen. Bildungsstadträtin Miletich erklärt, dass die Haltestellen nun neu verhandelt werden müssen, mit einem angestrebten Projektstart im Frühjahr 2025.
Zusätzlich werden die Schutzwege in Bruck überprüft und auf den neuesten Stand gebracht. Verkehrsstadtrat Felix Böhm informiert, dass ein neuer Schutzweg in der Nähe der Stadthalle entstehen soll, um den Zugang zum Bruckmühlpark zu erleichtern, der oft von Kindern besucht wird. Eine neue Geschwindigkeitsregelung wurde bereits eingeführt, die auch den Schulkindern zugutekommt.
Die Bedeutung dieser Maßnahmen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn sie tragen dazu bei, die Risiken für die jüngsten Verkehrsteilnehmer zu minimieren. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit hat hilfreiche Tipps für Autofahrer zusammengestellt, die beachtet werden sollten.
- Halten Sie sich an die Geschwindigkeitslimits, da selbst geringe Überschreitungen die Anhaltewege erheblich verlängern können.
- Gestatten Sie Kindern beim Überqueren der Straße ausreichend Zeit, um diese gefahrlos passieren zu können.
- Seien Sie besonders aufmerksam in der Umgebung von Schulen und Haltestellen, und halten Sie vor Zebrastreifen immer an.
- „Kinder lassen sich leicht ablenken und sind oft nicht in der Lage, Handlungen abrupt zu unterbrechen“, rät das Kuratorium.
Es liegt in der Verantwortung aller Verkehrsteilnehmer, sich seiner Handlung bewusst zu sein und als Vorbild zu agieren. Nur durch gemeinsames Engagement kann die Sicherheit auf den Straßen erhöht werden und das Schulstarterlebnis für Kinder unbeschwert bleiben.