In Niederösterreich wird eine kritische Wetterlage von intensiven Regenfällen und starken Windböen erwartet. Die Prognosen wurden drastisch angepasst, da die Behörden nun mit bis zu 300 Litern Niederschlag pro Quadratmeter rechnen. Diese Situation wurde von LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) nach einer Lagebesprechung in Tulln als „verschärft“ beschrieben. Bereits mehrere Einsätze der Feuerwehr wurden verzeichnet, während die Vorbereitungen zur Bewältigung der bevorstehenden Naturereignisse auf Hochtouren laufen.
Die Wetterbedingungen fördern das Risiko eines Hochwassers entlang der Donau, das sich als zehn- bis fünfzehnjährliches Hochwasser darstellen könnte, ergänzt durch punktuelle Hochwasserereignisse, die bis zu 100-jährlichen Hochwässern ähneln. Pernkopf warnte vor einer flächendeckend kritischen Situation in ganz Niederösterreich und bekräftigte, dass entsprechende Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Vorbereitungen und Schutzmaßnahmen
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die umfassenden meteorologischen Prognosen für die kommenden 48 Stunden, da sich die Niederschläge hauptsächlich im südlichen Niederösterreich konzentrieren werden. Regionen von Wienerwald bis zur Ötscherregion sind besonders gefährdet, wobei Niederschlagswerte von bis zu 200 Millimetern erwartet werden. Martin Angelmaier, der Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft beim Amt der Landesregierung, zeichnet ein Bild von einer flächigen Überregnung, was besorgniserregend ist.
Auch die Landesregierung hat bereits umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um die Sicherheit der Einwohner zu wahren. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte: „Es sind alle Vorkehrungen getroffen worden, die möglich und notwendig sind, um für die nächsten Tage gerüstet zu sein.“ Über 1.700 Feuerwehren, die mehr als 100.000 Mitglieder zählen, bereiten sich darauf vor, im Notfall schnellstmöglich zu handeln.
Die Wetterlage hat auch Auswirkungen auf die Verkehrsätze. Präventiv stellt die ÖBB den Betrieb in mehreren Regionen von Samstag bis Montag ein, darunter die Strecken von Wiener Neustadt Hauptbahnhof nach Puchberg am Schneeberg sowie nach Gutenstein. Alternativ werden Schienenersatzverkehre eingerichtet, um den Reisenden eine gewisse Mobilität zu garantieren.
Im Regionalbusverkehr an der Donau wird aufgrund des zu erwartenden Hochwassers die Linie 715 ab Samstag mit Betriebsschluss eingestellt. In der Wachau stehen dem ÖPNV-Nutzer jedoch die Wachaubahn und andere Verkehrsmittel zur Verfügung, solange die VORgültigen Fahrkarten anerkannt werden. Wetterbedingte Absagen betreffen auch Veranstaltungen wie den Wachau-Marathon und die „Starnacht aus der Wachau“, was die Vorfreude der Teilnehmer und Zuschauer dämpft.
In den höheren Lagen der Region kam es zu winterlichem Wetter, das zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Auf der B23 über den Lahnsattel in St. Aegyd am Neuwalde wurde aufgrund von Schnee und winterlichen Fahrverhältnissen eine Schneekettenpflicht für schwere Fahrzeuge aufgelegt. Weitere Straßenblöckaden waren notwendig – betroffen waren unter anderem die B28 und die Mariazeller Straße, was die Verkehrssituation weiter komplizierte.
Als Folge der gefährlichen Wetterlage mussten Angst und Unsicherheiten in der Bevölkerung angesprochen werden. Der Flughafen Wien in Schwechat meldete bereits Verspätungen aufgrund der Widrigkeiten an anderen europäischen Standorten und empfahl Passagieren, sich über die Flugstatusinformationen auf der Website des Flughafens zu informieren. Die Sicherheitsvorkehrungen haben auch für Reisende oberste Priorität, um die Folgen dieser Extremwetterereignisse so gering wie möglich zu halten.