In einer bemerkenswerten Initiative hat das AMS Niederösterreich vor wenigen Monaten in Gramatneusiedl ein neues Projekt ins Leben gerufen, das Langzeitarbeitslosen wie Klaus Rathmanner neue berufliche Perspektiven eröffnet. Dieses Programm konzentriert sich darauf, den Teilnehmenden verschiedene Berufsfelder näherzubringen und sie auf die Rückkehr in die Arbeitswelt vorzubereiten.
Das Jobwerk: Ein neuer Ansatz zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit
Das Jobwerk in Gramatneusiedl ist Teil eines umfassenden Projekts, das darauf abzielt, Langzeitarbeitslosen, wie dem 36-jährigen Göttlesbrunner Klaus Rathmanner, den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Der Fokus liegt auf mehreren Bereichen, darunter die Grünraumpflege, Sanierung, Renovierung sowie Digitalisierung und ein hauseigener Holzwerkstatt. Diese Vielfalt an Möglichkeiten bietet den Teilnehmenden die Chance, verschiedene Fähigkeiten zu erlernen und auszuprobieren.
Klaus Rathmanner: Ein Werdegang geprägt von Herausforderungen
Klaus Rathmanner hat bereits eine wechselvolle berufliche Laufbahn hinter sich. Begonnen hat er seine Karriere nach der Schule mit einer Lehre in einem Fleischereibetrieb, entwickelte jedoch schnell die Einsicht, dass dieser Beruf nicht zu ihm passt. Ein anschließender Job als Küchenhilfe brachte keine Erfüllung, zumal er durch gesundheitliche Schwierigkeiten in der Familie, insbesondere die Pflege seiner Großmutter, von seinen beruflichen Ambitionen abgelenkt wurde. Bis Ende 2023 war Klaus bei „Werkraum“ tätig, bevor er im Mai 2023 das Jobwerk entdeckte.
Digitale Kompetenzen: Eine neue Leidenschaft
Im Rahmen des Programms konnte Klaus verschiedene Arbeitsbereiche kennenlernen. Seit rund drei Wochen konzentriert er sich auf die Digitalisierung, wobei er Daten, insbesondere Baupläne von umliegenden Gemeinden, in einem Vier-Augen-Prinzip digitalisiert und archiviert. Diese neue Tätigkeit hat ihm nicht nur neue Fähigkeiten vermittelt, sondern auch seine persönliche Gesundheit positiv beeinflusst. „Die neue Aufgabe tut mir dabei so gut, dass sich sogar meine Krankheit deutlich bessert“, äußert er sich optimistisch.
Förderungen für Unternehmer und Praktikumsmöglichkeiten
Das AMS ist nicht nur für die Teilnehmenden aktiv, sondern bietet auch Unternehmern Anreize, Langzeitarbeitsreiche einzustellen. Herbert Leidenfrost, der Geschäftsstellenleiter des Arbeitsmarktservice Bruck an der Leitha, berichtet über Unterstützungsmöglichkeiten wie die „Betriebliche Eingliederungsbeihilfe“. Ziel ist es, Unternehmen zu motivieren, Praktikumsmöglichkeiten anzubieten, die sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer einen risikoarmen Austausch darstellen.
Die Vision eines künftigen Berufes
Klaus Rathmanner hat klare Vorstellungen, wie seine berufliche Zukunft aussehen soll. Er strebt eine Anstellung als Büroassistent an, idealerweise in einem öffentlich erreichbaren Betrieb, da er über keinen Führerschein verfügt. Wünschenswert wären für ihn 30 bis 34 Arbeitsstunden pro Woche, und er träumt davon, seine Ausbildung nachzuholen, um die Lehre zum Bürokaufmann zu absolvieren. „Ich hoffe, dass mir der Arbeitsmarkt eine Chance bieten kann“, erklärt er in einem Gespräch.
Das Engagement des AMS und die Bedeutung der Weiterbildung
Zusätzlich zu den Projekten und Förderungen betont Banova Bohuslava von itworks Personalservice & Beratung GmbH, dass die Teilnehmer optimal auf das moderne Arbeitsumfeld vorbereitet werden. Das Konzept beruht auf dem Erlernen exakter Arbeitsmethoden, um die notwendigen Fähigkeiten für zukünftige Berufe zu erwerben. Klaus Rathmanner ist das beste Beispiel dafür, wie durch das richtige Training und Unterstützung Veränderungen im Berufsleben möglich sind.