Bruck an der Leitha

Neuer Dechant in Hainburg: Artur Janusz Furman übernimmt Amt

Kardinal Schönborn setzt einen neuen Dechanten ein: Artur Janusz Furman übernimmt das Zepter in Hainburg und folgt dem 25 Jahre amtierenden Pavel Balint!

Im Dekanat Hainburg gab es einen bemerkenswerten Generationswechsel: Artur Janusz Furman ist nun der neue Dechant, ernannt von Kardinal Christoph Schönborn. Der 25-jährige Amtsinhaber Pavel Balint, der während seiner langen Karriere eine prägende Rolle spielte, überträgt sein Amt nach einem Vierteljahrhundert.

Pavel Balint war seit dem 1. Juli 1999 Dechant und ist somit der am längsten dienende Dechant im Vikariat Süd. Er schaut auf zahlreiche Erfahrungen zurück, die nicht nur seine Karriere, sondern auch das Leben in der Glaubensgemeinschaft beeinflussten. „Diese Zeit war oft herausfordernd, aber ich bin dankbar dafür, die Möglichkeit gehabt zu haben, ein demütiger und offener Zuhörer zu sein“, sagt Balint. Sein Wahlspruch „Demut-Ehrlichkeit-Offenheit“ kennzeichnete seine Amtsführung und seine Einstellung zu seinen Mitbrüdern und den Ehrenamtlichen. Er ließ viele seiner Kollegen an seinen Visionen und Zielen teilhaben.

Pavel Balints Erbe

Besonders denkwürdig wird für Balint immer die Bischofsvisitation im Jahr 2008 bleiben, als er Erzbischof Schönborn sein Dekanat vorstellte. Trotz einiger Herausforderungen beim Umsetzen der Strukturreform, die ursprünglich im Team angedacht war, hat er viele positive Erinnerungen an seine Zeit als Dechant. „Die Dechantenwochen waren für mich eine großartige Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und mich weiterzubilden. Es war eine besondere Erfahrung, dass unser Erzbischof immer anwesend war und uns die Freiheit gab, offen zu sprechen“, blickt Balint zurück.

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Ein weiterer schöner Moment war die enge Zusammenarbeit mit den benachbarten Dekanaten, die auf Vorschlag von Kardinal Schönborn bei diesen Dechantenwochen intensiver gefördert wurde. „Wir haben uns tatsächlich regelmäßig getroffen und viele wertvolle Gespräche geführt“, fügt Balint hinzu. Mit einem herzlichen Wunsch für seinen Nachfolger für die künftige Amtszeit übergibt er das Zepter an Artur Janusz Furman.

Neu-Dechant Artur Furman, bisher Pfarrer in Berg und Wolfsthal, findet klare Worte für das Wirken seines Vorgängers: „Pavel Balints Engagement hat der Gemeinde vielfältige geistige Früchte gebracht.“ Er bringt frischen Wind und neue Ideen mit und legt großen Wert auf Teamarbeit und Kommunikation innerhalb der Pfarrgemeinden. „Ich verstehe mich nicht als Vorgesetzten, sondern vielmehr als Koordinator und Helfer, der eine Brücke zwischen den verschiedenen Mitarbeitern schlägt“, erklärt Furman.

Die Vision des neuen Dechanten

In seiner Rolle möchte Furman das Konzept der „Synodalität“, das einen gemeinsamen Entscheidungs- und Beratungsprozess beschreibt, in den Vordergrund stellen. “Ich möchte unsere Seelsorge gemeinsam gestalten und beim Umsetzen pastoraler Beschlüsse auf Diözesanebene unterstützen“, so der neue Dechant. Seinem vorgeschlagenen Team sieht er als eine Gemeinschaft von Seelsorgern, die sich aktiv an der Gestaltung ihrer Kirche beteiligen.

„Aktive Beteiligung ist mir ein großes Anliegen. Ich lade daher alle, unabhängig vom Alter oder Geschlecht, ein, mitzuarbeiten und ihren speziellen Platz in unserer Gemeinde zu finden“, lädt Furman die Mitglieder der Gemeinschaft ein. Für ihn ist es entscheidend, dass alle ihren Platz in dieser Gemeinschaft finden, und dass Kirche „alle“ umfasst, die Christus in ihr Leben integrieren möchten.

Seine Herangehensweise betont den kollegialen Austausch: „Ich wünsche uns allen Mut und Zuversicht für die bevorstehenden Aufgaben und hoffe, dass wir gemeinsam an einer lebendigen Kirche arbeiten können“, sagt Furman optimistisch. Es ist ein neuer Anfang für das Dekanat, und die Augen sind auf ihn gerichtet, während er seine Aufgabe in der lebendigen Glaubensgemeinschaft übernimmt.

Ein neuer Abschnitt im Dekanat Hainburg

Der Generationswechsel im Dekanat Hainburg spiegelt nicht nur den Wandel auf Führungsebene wider, sondern zeigt auch den anhaltenden Wunsch nach Erneuerung und gemeinschaftlichem Engagement unter den Mitgliedern der Kirche. Balint hat ein starkes Fundament gelegt, und mit Furman wird eine Dynamik eingeleitet, die die Pfarren zum Blühen bringen könnte. Die Zukunft des Dekanats hüllt sich in Vorfreude und Hoffnung auf eine aktive und lebendige Seelsorge.

Der Einfluss der Kirche auf die Gesellschaft

Die Rolle der Kirche, insbesondere in ländlichen Regionen wie in der Erzdiözese Wien, geht über die religiöse Praktik hinaus und hat tiefgreifende Auswirkungen auf die soziale Struktur und das Gemeinschaftsleben. Die Kirchen sind häufig Anlaufstellen für soziale Dienste, Bildung und psychologische Unterstützung. In vielen kleineren Gemeinden bieten sie nicht nur spirituelle, sondern auch soziale Integration und dienen als Plattform für ehrenamtliches Engagement, das die Gemeinschaft stärkt.

Die Erzdiözese Wien hat in den letzten Jahren verschiedene Programme implementiert, die auf die Förderung von interkulturellen und sozialen Projekten abzielen. Diese Initiativen sind darauf ausgerichtet, das Miteinander der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zu fördern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.

Aktuelle Herausforderungen der Kirche

Angesichts der sich wandelnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sieht sich die Kirche zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Die Mitgliedszahlen sinken tendenziell, und die Menschen sind oft weniger an traditionellen religiösen Praktiken interessiert. Laut einer [Studie des Pew Research Centers](https://www.pewresearch.org) zeigen viele junge Menschen eine zunehmende Distanz zur organisierten Religion. Dies erfordert neue Ansätze in der Seelsorge und dem Engagement der Kirchen.

Die Church and State Affairs in Österreich zeigt, dass immer mehr Menschen eine persönliche Spiritualität leben, ohne sich aktiv in einer Kirche zu engagieren. Diese Entwicklung zwingt die Kirche, ihre Rolle in der Gesellschaft zu überdenken und innovative Wege zu finden, um Menschen zu erreichen und eine Gemeinschaft zu bilden.

Die Bedeutung der Synodalität

Furmans Fokus auf die Synodalität ist eine Antwort auf die Bedürfnisse nach mehr Mitbestimmung und Beteiligung in der Kirche. Die Synodalität fördert das gemeinschaftliche Entscheidungsfinden und den Austausch unter den Mitgliedern, was angesichts der sich wandelnden gesellschaftlichen Verhältnisse besonders wichtig ist. Es ermöglicht eine tiefere Verbindung zwischen den verschiedenen Mitgliedern der Gemeinde, sei es Klerus oder Laien.

Die Umsetzung der Synodalität könnte auch dazu beitragen, die Kirche relevanter für jüngere Generationen zu machen. Indem die Meinung der Gemeinde aktiv angefragt und in Entscheidungsprozesse einbezogen wird, kann sich die Kirche als dynamischer und anpassungsfähiger zeigen – eine entscheidende Eigenschaft, um in einer sich schnell verändernden Welt bestehen zu können.

Quelle/Referenz
noen.at

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