Lukas Windholz, ein Landwirt in Bruck, hat sich auf den Anbau von Wassermelonen spezialisiert und gibt wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und die Leidenschaft, die hinter der Kultivierung dieser beliebten Sommerfrucht stehen. Während viele Menschen denken, dass Melonen ausschließlich in wärmeren Regionen gedeihen, beweist Windholz, dass auch das burgenländische Klima seine Vorteile haben kann.
Herausforderungen beim Anbau
Obwohl der Anbau von Wassermelonen in Österreich als schwierig gilt, hat Windholz sich in den letzten acht Jahren Staat auf die Züchtung von (Mini)-Wassermelonen sowie Zucker- und Honigmelonen spezialisiert. „Der Anbau war am Anfang schwierig, bis man sich hineinfindet. Ich habe viel experimentiert und besuchte einen Melonenbetrieb im Burgenland, um neue Techniken zu erlernen“, erklärt Windholz. Ein wichtiges Hindernis ist das unbeständige Wetter: Im Jahr 2018 verloren er und andere Landwirte 70 Prozent der Jungpflanzen aufgrund ungünstiger klimatischer Bedingungen. Zudem seien auch Tiere, insbesondere Hasen, eine Bedrohung für die jungen Pflanzen und tragen zu einem Verlust von 10 bis 20 Prozent bei.
Whyre des Anbaus?
Die Melone, botanisch gesehen ein Kürbisgewächs, bietet nicht nur im Garten Freude, sondern hat auch eine tiefere Bedeutung für die lokale Landwirtschaft. Immer mehr Menschen beginnen sich für regionale Produkte zu interessieren, was die Nachfrage nach einheimischen Melonen erhöht. Windholz erklärt: „Die Klimaerwärmung begünstigt die Anbaubedingungen, sodass wir bis Ende September Melonen ernten können.“ Diese Anpassungen in der Landwirtschaft sind wichtig, um die lokale Nahrungsmittelproduktion zu sichern.
Die Kunst der Ernte
Die Hauptsaison für Wassermelonen erstreckt sich von Ende Juli bis Ende September und ist ein entscheidender Zeitraum für Windholz‘ Ernte. „Die Melonen brauchen Wärme für die Süße und die Reife. Ideale Bedingungen sind rund 30 Grad und viel Sonne. Im Jahr ernten wir etwa 5.000 Melonen“, sagt er. Anfänglich werden die Jungpflanzen in der Regel Ende Mai gesetzt, um ihnen ausreichend Zeit zum Wachsen zu geben.
Worauf beim Kauf zu achten ist
Wenn es um den Kauf von Wassermelonen geht, gibt Windholz praktische Ratschläge. Anstatt auf die üblichen Flecken auf der Schale zu achten, sollten Käufer vor allem auf Größe und Gewicht der Frucht achten. „Wassermelonen, die sich für ihre Größe zu leicht anfühlen, könnten schon überreif sein. Helle Schalen bei Mini-Wassermelonen sind ein Anzeichen für Reife“, so Windholz.
Lagern und Zubereiten
Die optimale Lagerung von Wassermelonen ist entscheidend für ihren Geschmack und ihre Frische. Windholz empfiehlt, die Früchte im Kühlschrank oder in einem kühlen Keller bei rund 20 Grad zu lagern. Dies hält die Melonen möglichst lange frisch. Zusätzlich hat die Familie Windholz im eigenen Heurigenbetrieb eine kreative Rezeptidee entwickelt: eine Melonen-Pizza, die mit Feta und Rucola garniert wird und für einen besonderen Genuss sorgt.
Fakten, die Sie überraschen könnten
- Obwohl oft als Obst betrachtet, sind Melonen botanisch Gemüse.
- Wassermelonen stammen ursprünglich aus Zentralafrika.
- Über 1.200 Sorten von Melonen werden weltweit angebaut.
- Der wissenschaftliche Name der Wassermelone ist Citrullus lanatus.
- Wassermelonen bestehen zu beeindruckenden 95 Prozent aus Wasser.
- Die kalorienarme Frucht hat nur 24 Kilokalorien pro 100 Gramm.
- Wassermelonen sind reich an wichtigen Nährstoffen wie Vitamin A, B6, C, Eisen und Kalium.
Ein glanzvolles Beispiel regionaler Landwirtschaft
Die Geschichte von Lukas Windholz und seinem Melonenanbau ist ein faszinierendes Beispiel für die Entwicklungen in der österreichischen Landwirtschaft. Gemeinsam mit seiner Familie trägt er dazu bei, das Bewusstsein für regionale Produkte zu fördern und zeigt, dass auch in einem unsicheren Klima erfolgreiche Landwirtschaft möglich ist. Während die Nachfrage nach frischen, lokal produzierten Lebensmitteln steigt, bleibt Windholz eine Inspiration für angehende Landwirte in der Region.