Am Freitag wurde in Korneuburg ein Mann zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Der 24-Jährige wurde des Schleppens von Flüchtlingen für schuldig befunden und war als führendes Mitglied einer kriminellen Organisation aktiv. Bei seiner Tätigkeit rekrutierte er chauffeurs und organisierte mehrere Transporte von Flüchtlingen.
Ein besonders schwerwiegender Vorfall ereignete sich am 1. Oktober 2023, als die Polizei einen Transporter stoppte. Bei der Flucht des Fahrers wurden 31 Flüchtlinge türkischer und kurdischer Herkunft im Laderaum des Fahrzeugs ohne Essen oder Trinken für dreieinhalb bis vier Stunden eingepfercht. Die Flucht führte schließlich zu einem Verkehrsunfall in Wolfsthal, nahe der slowakischen Grenze, bei dem einige der Geschleppten verletzt wurden.
Unmenschliche Bedingungen für Flüchtlinge
Die Umstände, unter denen die Flüchtlinge transportiert wurden, waren erschreckend. Für Fahrten mussten sie angeblich mehrere tausend Euro pro Kopf an die Schlepperorganisation bezahlen. So wurde beispielsweise berichtet, dass zwölf Menschen in der Nacht auf den 27. Oktober 2023 über den Grenzübergang Spielfeld nach Österreich geschleppt wurden. Diese Personen befanden sich unter extrem beengten Verhältnissen in einem nur acht Quadratmeter großen Laderaum, wobei sie stundenlang ohne Wasser und Nahrung ausharren mussten, ohne die Möglichkeit zu haben, die Notdurft zu verrichten.
Die Schöffenverhandlung umfasste insgesamt mehrere solcher Fahrten zwischen August und Oktober des Vorjahres, was zu einer umfassenden Untersuchung der kriminellen Aktivitäten dieser Vereinigung führte. Das Gericht wertete die Tat als schweren Verstoß gegen die Menschenrechte, da die Flüchtlinge in höchstem Maße gefährdet und ihrer Grundbedürfnisse beraubt wurden. Das endgültige Urteil für den Beschuldigten ist nun rechtskräftig und zeigt die Strenge des Gesetzes gegenüber solchen Vergehen.
Diese Entwicklungen werfen ein grelles Licht auf die Zustände, unter denen viele Flüchtlinge in der Hoffnung auf ein besseres Leben transportiert werden. Die Praktiken dieser kriminellen Organisation machen deutlich, wie weit das Leiden der Flüchtlinge geht und wie Geldgier hier die Menschlichkeit überlagert. Für weitere Informationen zu diesem Fall, siehe die aktuelle Berichterstattung auf kurier.at.