Im Tierheim herrscht derzeit eine herausfordernde Situation, die mit den steigenden Temperaturen und der anhaltenden Sommerhitze einhergeht. Wochenlang haben die Mitarbeiter und Mitglieder des Tierschutzvereins mit einem Anstieg der Tierzahlen zu kämpfen, insbesondere mit einer Flut von Katzenbabys, die um Hilfe rufen. Anna Zwettler, die Obfrau des Tierheims, beschreibt die Situation: „Wie jeden Sommer haben wir auch heuer viele trächtige Katzen, Kitten und Mütter mit Kitten.“ Dies ist ein wiederkehrendes Phänomen, das jedes Jahr die Kapazitäten des Tierheims auf die Probe stellt.
Der Sommer bringt für das Tierheim nicht nur eine Zunahme an Katzen, sondern auch mit einer Reihe zusätzlicher Herausforderungen. Die Mütterkatzen sind oft sehr jung und schlecht entwickelt, was das Leben für sie und ihre ungeborenen Kitten gefährdet. In solchen Fällen besteht die Gefahr, dass es während der Trächtigkeit oder bei der Geburt zu ernsten Komplikationen kommt. Das Tierheim steht also in ständiger Alarmbereitschaft, denn die Pflege dieser Tiere erfordert nicht nur Zeit, sondern auch Finanzmittel.
Zusätzliche Herausforderungen für das Tierheim
Die Situation wird komplizierter durch die Tatsache, dass das Tierheim nun auch zehn Welpen betreuen muss. Diese kleinen Hunde wurden viel zu früh von ihren Müttern getrennt und über verschiedene Landesgrenzen verteilt. „Nachdem die Welpen aufgepäppelt und gegen Parasiten behandelt wurden, können einige von ihnen bereits vermittelt werden“, berichtet Zwettler optimistisch. Dennoch gibt es bei sechs Dackelwelpen ein Gerichtsverfahren, welches die Vermittlung aus rechtlichen Gründen momentan unmöglich macht.
Zusätzlich hat sich die Lage durch die zahlreichen alten, kranken oder verletzten Katzen verschärft. Viele dieser Tiere können nur noch auf ihrem letzten Weg begleitet werden, was für das Team eine emotional belastende Aufgabe darstellt. „Im August wurden wir fast täglich zu einem solchen Notfall gerufen“, erklärt Zwettler. Überleben diese Katzen, werden sie häufig für den Rest ihres Lebens im Tierheim bleiben müssen, da die Nachfrage nach älteren Tieren in der Regel niedrig ist. Diese langfristige Pflege ist sowohl herausfordernd als auch kostspielig.
Eine weitere interessante Entwicklung im Tierheim ist die Zunahme von Schildkröten. In diesem Jahr sind besonders viele dieser Tiere abgeben worden. Zwettler betont, dass Schildkröten keine Spielzeuge sind, sondern spezielle Bedürfnisse in Bezug auf Unterbringung, Rückzugsorte und kontinuierliche medizinische Betreuung haben.
Das Tierheim steht nun vor einer bevorstehenden gewaltigen Herausforderung: Ein großes Streunerkatzen-Projekt soll bald 20 bis 30 zusätzliche Katzen ins Tierheim bringen. Diese Herausforderung stellt die Institution finanziell an ihre Grenzen. Um die notwendige Unterstützung zu gewährleisten, hat das Tierheim dazu aufgerufen, Spenden unter dem Verwendungszweck „Sommer 2024“ zu leisten. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die laufenden Kosten und die Versorgung der Tiere zu decken.
Das Tierheim Bruck ist klar in seiner Mission, Tieren in Not zu helfen, doch der aktuelle Anstieg an Abgaben und die Vielzahl an Herausforderungen könnten die langfristige Arbeit der Einrichtung gefährden. Insbesondere die finanziellen Mittel sind entscheidend, um einen Standort zu schaffen, an dem Tiere ein sicheres Zuhause finden können.