Bruck an der Leitha

Junge Stimmen im Wahlkreis Ost: Kandidaten und ihre Visionen

Am 29. September wird in Niederösterreich Ost ein spannender Wahlkampf mit jungen Kandidaten wie Vanessa Jüly und Paul Schellner, die frischen Wind in die Politik bringen wollen!

Der Wahlkreis Niederösterreich Ost rückt am 29. September in den Fokus, wenn 153.950 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger ihre Stimmen abgeben werden. In diesem Wahlkreis sind der Bezirk Bruck/Leitha mit 74.457 und der Bezirk Gänserndorf mit 79.493 wahlberechtigten Personen vertreten. Bei den zur Wahl stehenden Parteien sind auch weniger etablierte Gruppierungen wie die KPÖ und die Liste GAZA, wozu jedoch kein lokal ansässiger Kandidat gehört.

Die politischen Parteien haben sich bemüht, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geschlechtern und Regionen herzustellen. Besonders auffällig ist die Altersstruktur der Kandidierenden. Die unter 30-Jährigen sind mit nur wenigen Vertretern auf den Listen vertreten. Aus diesem Grund hebt sich die ÖVP ab, denn sie hat mit fünf von zwölf Kandidatinnen und Kandidaten den höchsten Anteil junger Personen unter den Bewerbenden.

Junge Gesichter in der Politik

Vanessa Jüly, eine 27-jährige Landwirtin und Studentin, ist eine der jüngeren Vertreterinnen der ÖVP und hat sich seit Mai als Bezirksobfrau der Jungen Volkspartei (JVP) einen Namen gemacht. Ihre Motivation ist es, jungen Menschen eine Stimme zu geben und die Möglichkeit, Veränderungen aktiv mitzugestalten. „Oft wird Veränderung gewünscht, doch es bedarf des persönlichen Engagements jedes Einzelnen“, sagt Jüly und kündigt an, sich in der Agrarpolitik für eine Reduzierung überbordender Bürokratie starkzumachen.

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Paul Schellner, der mit 20 Jahren jüngste Kandidat aus Auersthal, ist ebenfalls ein Teil des ÖVP-Teams und sieht sich in der Rolle des Jugendvertreters. „Politik betrifft uns heute und in der Zukunft“, erklärt der Bezirksobmann der JVP. Er setzt sich für eine leistungsgerechtere Gesellschaft ein und möchte, dass junge Menschen wieder die Möglichkeit haben, ihre eigenen Lebensumstände zu verbessern.

Die Grüne Liste zeigte ebenfalls Engagement in der Integration junger Kandidaten. Nico Schranz aus Strasshof (28) und Nicole Frisch aus Margarethen/Moos (29) sind die einzigen unter 30-Jährigen, die für die Grünen kandidieren. Schranz betont die Relevanz einer ganzheitlichen Betrachtung von Nachhaltigkeit in der Politik, um positive Veränderungen für alle Bürger zu ermöglichen. „Junge Menschen müssen in der Politik stärker vertreten sein“, sagt Schranz.

Herausforderungen für andere Parteien

Im Gegensatz dazu ist die SPÖ im Wahlkreis Gänserndorf mit nur zwei Vertretern unter 40 Jahren aufgestellt. René Zonschits, der Bezirksparteichef, sieht in der Listenstellung die „besten Köpfe“ aktiviert, fokussiert sich jedoch auf die Senioren im Team. Wiederum bei der FPÖ gibt es keinerlei Kandidaten unter 30. Spitzenkandidat Werner Herbert erkennt die Herausforderung, junge Menschen für die Politik zu begeistern, und führt an, dass Familie oft ein entscheidender Faktor für politisches Engagement ist.

NEOS und die KPÖ ähnliches Schicksal: Keine jungen Kandidaten sind auf den Listen zu finden. Joseph Lentner von den NEOS kritisiert das System der Listenaufstellung und erklärt, dass sich außerhalb der bisherigen Strukturen niemand beworben hat, was die mangelnde Vertretung junger Stimmen erklärt.

Diese rasche Altersstruktur an den Kandidatenlisten zeigt, wie wichtig es für junge Menschen ist, sich politisch zu engagieren, auch wenn sie aktuell oft unterrepräsentiert sind. Das Wählen junger und dynamischer Kandidaten könnte zu einem Wandel in der politischen Landschaft führen, wodurch neue Ideen und Perspektiven in den politischen Diskurs eingebracht werden können.

Blick auf die Zukunft

Die Präsenz junger Kandidaten wie Vanessa Jüly und Paul Schellner in den Reihen der ÖVP zeigt, dass die Partei bereit ist, frische Ansätze zu integrieren und der Jugend eine Stimme zu geben. Dies könnte eine Bewegung in Gang setzen, die auch andere Parteien dazu anregt, jüngere Stimmen zuzulassen und einzubinden, um auf die Bedürfnisse und Anliegen der neuen Generation hörbar zu reagieren. Ob dieser Trend ein Anzeichen für einen Wandel in der österreichischen Politik ist, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Die Wahl am 29. September wird entscheidend sein für die Richtung, in die sich die politischen Landschaften im Land bewältigen werden, und der Einfluss junger Wähler wird nicht zu unterschätzen sein.

Wahlbeteiligung und politische Trends in Österreich

Die Wahlbeteiligung ist ein zentrales Thema bei jeder Wahl in Österreich. Bei den letzten Nationalratswahlen im Jahr 2019 betrug die Wahlbeteiligung etwa 75,6 %. Obwohl dies im internationalen Vergleich als relativ hoch gilt, gibt es Bedenken, dass gerade die jüngeren Wählerinnen und Wähler oft nicht zu den Urnen gehen. Statistiken zeigen, dass jüngere Wähler im Vergleich zu älteren Generationen weniger regelmäßig an Wahlen teilnehmen. Eine Umfrage von SORA aus dem Jahr 2020 ergab, dass 53 % der Befragten zwischen 18 und 29 Jahren angaben, an der letzten Wahl nicht teilgenommen zu haben.

Die Rolle der politischen Jugendorganisationen

Jugendorganisationen spielen eine wesentliche Rolle dabei, junge Menschen für politische Themen zu sensibilisieren und zur Wahl zu mobilisieren. So gibt es beispielsweise die Junge ÖVP, die Junge SPÖ und die Jungen Grünen, die alle versuchen, die Stimmen und Anliegen der jüngeren Generationen in die Politik einzubringen. In den letzten Jahren haben viele dieser Organisationen Programme und Veranstaltungen finanziert, um das Interesse junger Menschen an politischen Themen zu steigern. Diese Initiativen zielen darauf ab, jungen Wählern die Bedeutung ihrer Stimme näherzubringen und sie zu ermutigen, aktiv zu werden. Trotz dieser Bemühungen ist der Einfluss der Jugendorganisationen auf die Listenbildung der Parteien – wie im aktuellen Wahlkreis Ost zu sehen – noch begrenzt.

Ein Blick auf die politische Landschaft

Die politische Landschaft in Österreich hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Popularität von etablierten Parteien wie der ÖVP und der SPÖ hat nachgelassen, während neue Bewegungen und Parteien wie die NEOS und die Grünen an Bedeutung gewonnen haben. Fast jede Wahl bringt neue Herausforderungen für die politischen Akteure, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit aktuellen Themen wie Klimawandel, Migration und soziale Gerechtigkeit. Diese Themen sind für jüngere Wähler von besonderem Interesse, was sich in der Wählerstruktur und den Prioritäten der politischen Agenden widerspiegelt. Um auf diese Bedürfnisse einzugehen, sind viele Parteien bestrebt, junge Kandidaten aufzustellen, auch wenn die Umsetzung in der Realität oft schwierig ist. Dies könnte die Notwendigkeit widerspiegeln, die politischen Strukturen für jüngere Generationen inclusiver zu gestalten.

Quelle/Referenz
noen.at

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