Die Hochwassersituation im Bezirk Bruck an der Leitha hat sich seit dem vergangenen Freitag dramatisch zugespitzt. Tagelange Regenfälle haben dazu geführt, dass die Pegelstände der Flüsse und Bäche in der Region, darunter die Donau, Leitha, Fischa, Schwechat und Liesingbach, signifikant angestiegen sind. Die Auswirkungen dieser Wetterlage sind spürbar, und zahlreiche Einsatzkräfte sind vor Ort, um der Situation Herr zu werden.
Aktuell sind rund 750 Einsatzkräfte von 48 Feuerwehren im Bezirk aktiv, die bis jetzt etwa 378 Einsätze bewältigt haben. Inmitten dieser intensiven Arbeit gibt es einige kritische Punkte, die besondere Aufmerksamkeit erfordern. In Schwechat besteht beispielsweise die akute Gefahr, dass ein Mehrparteienhaus mit 40 Wohneinheiten möglicherweise einstürzt. Aus Sicherheitsgründen wurden die Bewohner evakuiert und in Ersatzquartieren untergebracht, während eine statische Überprüfung des Gebäudes durchgeführt wird.
Entscheidende Evakuierungen und Dammverstärkungen
Um die drohende Hochwasserüberflutung eines Siedlungsgebietes in Himberg abzuwenden, ist man gezwungen, einen bereits errichteten Behelfsdamm zu erhöhen und zu verstärken. In diesem Zusammenhang wurde auch das Österreichische Bundesheer zur Unterstützung angefordert, das zur Stabilisierung der Situation beiträgt. Eine Großpumpe mit einer Förderleistung von bis zu 15 m³ pro Minute wurde nach Himberg geschickt, um den weiteren Wassermengen entgegenzuwirken.
In den umliegenden Gemeinden verzeichnen die Einsatzkräfte eine angespannte, aber stabile Lage. Feuerwehrleute in Deutsch Haslau bereiten sich zudem auf einen weiteren Anstieg des Wasserspiegels der Leitha vor und haben bereits mehrere tausend Sandsäcke verlegt, um die gefährdeten Bereiche zu schützen.
Die Bemühungen der Feuerwehr beschränken sich jedoch nicht nur auf die Hochwasserlage. In den letzten Tagen mussten lediglich in diesem Bezirk auch drei größere Brände gelöscht werden: ein Heizraumbrand in Fischamend, ein Brand einer Gartenhütte in Hainburg und ein Brand eines Hausanschlusskastens in Zwölfaxing. Diese zusätzliche Belastung macht die Lage für die Einsatzkräfte noch herausfordernder, da sie mit mehreren Krisensituationen simultan konfrontiert sind.
Die Auswirkungen der Hochwasserlage sind ebenfalls im öffentlichen Verkehr spürbar. Der Zugverkehr auf der Linie S7 wurde zwischen dem Abschnitt Petronell und Wolfsthal eingestellt, um das Risiko für Reisende zu minimieren. In der Bezirksalarmzentrale wurde zusätzlich ein Bezirksführungsstab im Feuerwehrhaus in Schwechat eingerichtet, der im Schichtbetrieb arbeitet, um die Lage optimal zu koordinieren.
Inmitten dieser angespannten Situation sprechen der Bezirksfeuerwehrkommandant und Landesfeuerwehrrat Christian Edlinger ein großes Dankeschön an die tapferen Feuerwehrkräfte aus. Auch die Unterstützung der Bevölkerung sowie der Gemeindeführungen wird ausdrücklich gewürdigt, denn gemeinsam wird alles getan, um die Folgen dieser Naturgewalt zu bewältigen.
Die Wetterlage bleibt weiterhin angespannt, und die Prognosen lassen eine Verbesserung nur langsam erahnen. Kommunen und Einsatzkräfte arbeiten Hand in Hand, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten und die Herausforderungen, die das Hochwasser mit sich bringt, zu meistern.