Der Flughafen Wien in Schwechat hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um den Lärm von Nachtflügen zu reduzieren, was den Anwohnern in der Umgebung sehr zugutekommt. Seit Beginn des Jahres nutzen etwa 35 Prozent der Flugzeuge, die in der Nacht landen, ein neues Kurvenanflugverfahren. Diese Maßnahme führt zu einer deutlich geringeren Lärmbelastung in den umliegenden Gemeinden. Jetzt strebt die Austro Control an, dieses Verfahren auch auf eine weitere Piste auszuweiten, um den positiven Effekt zu verstärken.
In der Region gibt es großes Interesse an einer ruhigeren Umgebung. Anwohner haben seit langem den Wunsch geäußert, die Geräuschentwicklung durch Flugzeuge in den späten Nachtstunden zu reduzieren. In einer ersten Auswertung der neuen Anflüge aus östlicher Richtung zum Flughafen haben die Behörden positive Ergebnisse festgestellt. Markus Pohanka von der Austro Control erklärte, dass die neue Technik es ermöglicht, die Anflüge so zu gestalten, dass die Flugzeuge hohe Lärmpunkte in bewohnten Gebieten umgehen können. Dies wird als ein innovativer Schritt angesehen, der den betroffenen Gemeinden, insbesondere Bruck an der Leitha, zu einer deutlich geringeren Lärmbelastung verhilft.
Technische Herausforderungen und zukünftige Optionen
Obwohl das Kurvenanflugverfahren vielversprechende Resultate zeigt, gibt es einige Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Flugzeuge für dieses Verfahren geeignet sind. Die notwendige technische Ausrüstung und die Schulung der Piloten sind entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung. Zudem darf das Kurvenanflugverfahren nur in der Nacht angewendet werden, wenn der Flugverkehr in der Regel weniger intensiv ist. Pohanka betonte, dass ein ausreichender Abstand zwischen den gestarteten und landenden Flugzeugen gewährleistet sein muss.
Eine vollständige Umstellung aller Nachtflüge auf das neue Verfahren ist jedoch nicht realisierbar. Momentan wird geprüft, ob der lärmschonende Kurvenanflug künftig auch für die Landung aus nördlicher Richtung auf Piste 16 des Flughafens Schwechat verwendet werden kann. Die Umsetzung dieser Möglichkeiten könnte besonders den Anwohnern von Groß-Enzersdorf, im Bezirk Gänserndorf, zu Gute kommen. Eine Entscheidung über diese zukünftigen Entwicklungen soll noch im laufenden Jahr getroffen werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bemühungen um eine Reduzierung des Fluglärms durch innovative Anflugverfahren ermutigende Fortschritte machen. Die Geschehnisse rund um den Flughafen Wien zeigen, wie technische Veränderungen und die enge Zusammenarbeit mit den Anrainergemeinden positive Auswirkungen auf die Lebensqualität der Bevölkerung haben können. Es bleibt abzuwarten, ob die Prüfungen für die Piste 16 zu weiteren Entlastungen führen werden und inwieweit die nächtlichen Ruhezeiten im Umfeld des Flughafens weiter verbessert werden können.
