Nach den heftigen Niederschlägen am vergangenen Wochenende in Niederösterreich kam es zu einem Anstieg der Hochwasserpegel der Leitha, der auch das Nordburgenland traf. Diese Situation führte zu einem intensiven Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren in der Region. Die Verantwortlichen des Bezirkskommandos Neusiedl am See haben eine umfassende Rückschau auf die vergangenen Tage geworfen.
Am Montag, den 16. September, begann alles mit einer Lagebesprechung im Feuerwehrhaus Zurndorf. Die zuständigen Feuerwehren kamen zusammen, um die Situation einzuschätzen und erste Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu planen. In solch kritischen Situationen wird der Bezirksführungsstab (BFüst) aktiviert, der in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden die Lage bewertet und die Einsätze koordiniert.
Drohnen zur Unterstützung
Um die Gefahrenlage besser einschätzen zu können, wurde die Drohne Nord des Landesfeuerwehrverbandes zur Unterstützung angefordert. Diese Drohnen bieten wertvolle Informationen aus der Luft und helfen dabei, die betroffenen Gebiete – darunter Bruckneudorf, Potzneusiedl, Gattendorf, Zurndorf und Nickelsdorf – zu beobachten. Die Zustände der Dämme und Pegelstände wurden kontinuierlich überwacht, was für die Einsatzkräfte entscheidend war.
Besonders in Bruckneudorf wurde am Montag um 17 Uhr der Abschnittsalarm ausgelöst, um Sandsäcke zu verwenden, die einen Damm auf einer Länge von etwa 120 Metern erhöhen. Dies war notwendig, um das Siedlungsgebiet im Ernstfall vor den herannahenden Wassermassen zu schützen.
Zusätzlich wurde in Zurndorf mit der Verstärkung von Dammstellen begonnen, die durch Biber geschwächt worden waren. Hierfür wurden tausende Sandsäcke vorab gefüllt und zur Verfügung gestellt, um im Ernstfall sofort reagieren zu können.
Bundesheer hilft bei Verklausungen
Am Mittwoch, den 17. September, stiegen die Wasserstände weiter an, sodass zusätzliche Feuerwehrabschnitte nachalarmiert wurden, um die Dämme weiter zu stabilisieren. In Gattendorf gab es Probleme mit starken Baumstämmen, die sich in der Schleuse festsetzten und zu einer Verklausung führten. Hier wurde das Bundesheer zur Unterstützung gerufen.
In Nickelsdorf führte der Biber ebenfalls zu Problemen: Dämme mussten auf einer Länge von etwa 2 Kilometern verstärkt werden. Der Katastrophenhilfszug des Bezirksfeuerwehrkommandos Eisenstadt-Umgebung wurde angefordert, um die Kläranlage in Nickelsdorf zu schützen. Diese Fronteinheit bestand darin, Sandsackbarrieren an den tiefer liegenden Schalthäusern zu errichten.
Der Bezirksführungsstab Neusiedl am See blieb während der gesamten Einsätze in ständigem Kontakt mit den benachbarten Einheiten, um Materialien wie Sandsäcke zu koordinieren.
Schließlich konnten die Feuerwehren am Donnerstag, 19. September, einen Rückgang des Wasserpegels feststellen. Dennoch war es noch zu früh für eine Entwarnung, da weiterhin beobachtet werden muss, wie sich die Situation entwickelt.
Die unermüdliche Arbeit der Einsatzkräfte wurde besonders hervorgehoben. Ein großes Dankeschön ging an alle Mitwirkenden, insbesondere an die Freiwilligen Feuerwehren in Zurndorf und Bruckneudorf für ihre Unterstützung und Infrastruktur. Ohne ihre Engagement wäre diese außergewöhnliche Situation kaum zu bewältigen gewesen. Für weitere Informationen eilen Sie zu www.bvz.at.