In Bruck an der Leitha hat der Gemeinderat einen bedeutenden Beschluss gefasst, der die Stadt in eine neue Ära der Energieproduktion katapultieren soll. Der Aufruf von Elisabeth Götze, Grünen-Nationalrätin, wird durch die Entscheidung, eine 200-Megawatt-Elektrolyseanlage der OMV zu errichten, als ein „Meilenstein für grünen Wasserstoff Made in Austria“ bezeichnet. Nach dem positiven Votum, das aus den Reihen von SPÖ und Grünen kam, wird ein rund acht Hektar großes Grundstück umgewidmet, um die Anlage neben dem Sarasdorfer Umspannwerk zu ermöglichen.
Diese Elektrolyseanlage hat das Potenzial, ab 2027 jährlich 30.000 Tonnen Wasserstoff zu produzieren. Der Wasserstoff wird durch erneuerbare Energiequellen wie Windparks, Wasserkraft und Biomasse erzeugt. Um diese extensive Produktion zu unterstützen, wird allerdings auch ein enormer Wasserbedarf von fast 1,7 Millionen Litern täglich benötigt, was den Gegnern des Projekts sowohl hinsichtlich des Wasserverbrauchs als auch des erheblichen Flächenverbrauchs Sorgen bereitet.
Bedeutende Wasserressourcen und Planungen
Der Wasserverbrauch erweckt Ängste, da 70.000 Liter pro Stunde benötigt werden. Hierbei betont die OMV, dass die Anlage die Hälfte des genutzten Wassers in Trinkwasserqualität zurückgeben wird. Dennoch bleibt die Frage, inwieweit solch eine nachhaltige Wasserverwendung in einem Gebiet gewährleistet werden kann, das bereits von einer Vielzahl an Benutzern abhängt.
Wasserstoff ist nicht nur ein emissionsfreier Energieträger, sondern auch ein entscheidendes Element in der Industrie und der Produktion synthetischer Kraftstoffe. Dies spiegelt sich in den nostalgischen und optimistischen Kommentaren der Grünen wider. Nationalrätin Götze ist überzeugt: „Die Gemeinde Bruck an der Leitha und das Land Niederösterreich setzen neue Standards für die Energiewende.“ Die Hoffnung ist, dass die Wertschöpfung der Energieproduktion im Land bleibt und damit die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts wächst.
Ökonomische Anreize für die Gemeinde
Ein Baulandmobilisierungsvertrag sichert zudem eine finanzielle Kompensation von 360.000 Euro jährlich an die Stadtgemeinde Bruck für den Verlust der CO2-Speicherfähigkeit des Bodens, welche über die nächsten 20 Jahre gezahlt werden soll. Dieses Geld muss für Klimaschutzmaßnahmen verwendet werden, was einen weiteren Anreiz für die Gemeinde darstellt, das Projekt zu unterstützen.
Die Stimme der Grünen in Niederösterreich, Helga Krismer, sowie der Brucker Gemeinderat Roman Kral, zeigen sich erfreut über die Entscheidung. Sie betonen die Notwendigkeit, sich von Öl und Gas zu lösen, um die nationale Wasserstoffstrategie weiterzuverfolgen und den ökonomischen Standort Österreich zu stärken. In den nächsten Jahren wird es spannend sein zu beobachten, wie sich das Projekt und dessen Auswirkungen auf die lokale und regionale Energieversorgung entwickeln werden.