In Bruck an der Leitha nimmt die Diskussion um erneuerbare Energien und den Klimaschutz Fahrt auf. Der Gemeinderat hat kürzlich einen entscheidenden Beschluss gefasst, der die Errichtung einer Elektrolyseanlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff ermöglicht. Dieses Projekt wird von der OMV initiiert und soll in der Katastralgemeinde Wilfleinsdorf unter Nutzung des Umspannwerks Sarasdorf realisiert werden. Hierbei wird Wasserstoff aus nachhaltigen Energiequellen erzeugt. Die Stadt möchte damit eine Vorreiterrolle in der Energiewende einnehmen.
Die Elektrolyseanlage hat eine geplante Leistung von 200 Megawatt und wird aus Windparks, Wasserkraft und Biomasse gespeist. Diese Initiative soll nicht nur zur Reduktion von CO₂-Emissionen beitragen, sondern auch neue Maßstäbe im Hinblick auf die Energienutzung setzen. Pressesprecherin Brigitte Köck von der OMV betont: „Unser Ziel ist es, bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden,“ was die Wichtigkeit dieses Projekts unterstreicht.
Unterstützung und Finanzierung
Für die Umsetzung des Projekts wird ein Baulandmobilisierungsvertrag mit der OMV unterzeichnet, der eine Laufzeit von 20 Jahren vorsieht. Damit ist eine jährliche Zahlung von 360.000 Euro verbunden, die ausschließlich für Klimaschutzmaßnahmen in der Gemeinde verwendet werden soll. Dies zeigt ein gewisses Verantwortungsbewusstsein seitens der OMV, insbesondere im Kontext des Verlustes an CO₂-Speicherfähigkeit des Bodens durch die Umwidmung der acht Hektar Grünland in ein Bauland sondergebiet.
Bei der politischen Unterstützung sind die SPÖ und die Grünen die Hauptakteure. Bürgermeister Gerhard Weil (SPÖ) äußerte sich begeistert über den Gemeinderatsbeschluss und hat aktiv für das Projekt geworben. Auch Grüne Klubobfrau Helga Krismer betont, dass die Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie entscheidend sei, um den Wirtschaftsstandort Österreich zu schützen.
Kontroversen und Einwände
Trotz der politischen Unterstützung gibt es auch Widerstände. Die ÖVP und die Liste Bruck Wilfleinsdorf sprachen sich gegen das Projekt aus und äußerten Bedenken hinsichtlich der damaligen Umwidmung von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Bürgermeister Ronald Altmann (ÖVP) stellte klar, dass die Umwandlung von unbauten Flächen nicht in Zeiten von Wasserknappheit und Klimawandel akzeptabel sei. Er kritisierte die hohen Wasserverbrauchszahlen von etwa 70.000 Litern pro Stunde oder 1,68 Millionen Litern pro Tag.
Die Sorgen um den Wasserverbrauch sind nicht unbegründet und spiegeln eine breitere Debatte über den Umgang mit natürlichen Ressourcen in Zeiten des Klimawandels wider. Die Bewohner und Entscheidungsträger stehen auf der Kippe, ob solche Projekte unter den gegebenen Umständen wirklich sinnvoll sind.
Wie es mit dem Projekt weitergeht, bleibt abzuwarten. Nähere Informationen sollen in Kürze bereitgestellt werden. Bruck an der Leitha könnte bald ein weiterer Knotenpunkt in der Produktion von grünem Wasserstoff werden, was sowohl für die Stadt als auch für die gesamte Region von bedeutender Relevanz ist.