Im Brucker Raum bleibt die Suche nach geeigneten Fachkräften eine drängende Herausforderung. Die aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktservice (AMS) Bruck zeigen, dass die Anzahl der Arbeitslosen im August mit 1.212 gleich geblieben ist im Vergleich zum Vormonat. Dies stellt einen leichten Rückgang im Vergleich zu früheren Monaten dar und ist gleichzeitig deutlich niedriger als der landesweite Durchschnitt. Währenddessen haben 1.550 Personen, die sich beim AMS Bruck arbeitslos gemeldet hatten, seit Jahresbeginn einen neuen Job gefunden, was auf eine kontinuierliche positive Entwicklung hinweist.
Im August wurden 339 neue Arbeitsuchende gemeldet, während 356 Abmeldungen erfolgten. Herbert Leidenfrost, der AMS-Geschäftsstellenleiter, betont die intensive Vermittlungstätigkeit seines Teams, die seit Jahresbeginn fast 10.700 Stellenvorschläge an Arbeitsuchende herausgegeben hat. Diese proaktive Ansprache zeigt, dass das AMS aktiv bemüht ist, Menschen in Beschäftigung zu bringen und ihnen den Weg in neue Jobmöglichkeiten zu ebnen.
Rückgang bei den Lehrstellen und innovative Lösungen
Ein besorgniserregender Trend zeigt sich in der Zunahme von Jugendlichen, die auf der Suche nach Ausbildungsplätzen sind. Aktuell sind 47 Jugendliche auf der Suche nach einem geeigneten Lehrplatz, was einen Anstieg um 16 im Vergleich zum Vorjahr ausmacht. Dies geschieht allerdings vor dem Hintergrund eines Rückgangs an verfügbaren Lehrstellen in der Region. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat das AMS verstärkt Beratungsgespräche mit jungen Menschen geführt, um sie besser auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten.
Für jene, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, bietet das AMS eine alternative Lösung in Form einer überbetrieblichen Lehrausbildung an. Diese Ausbildung beginnt mit einer Orientierungsphase, in der die Jugendlichen ihre Stärken entdecken können, gefolgt von einer praktischen Ausbildung in Lehrbetrieben. „Das Ziel ist, möglichst vielen Jugendlichen einen soliden Lehrberuf und einen Abschluss zu ermöglichen“, erklärt Leidenfrost. Der diesjährige Lehrgang wird im September mit 25 Jugendlichen starten.
Obwohl die Zahl der Anstellungen im Monatsvergleich gesunken ist, gibt es ein signifikantes Ungleichgewicht in der Arbeitsmarktlandschaft. Besonders betroffen sind die Sektoren Handel, Transport und Hilfsberufe, wo die Jobangebote merklich zurückgegangen sind. Der Rückgang beträgt insgesamt 310 gemeldete Stellen im AMS. Insbesondere die Hilfsberufe, der Handel und die Transportwirtschaft machen zwei Drittel dieses Rückgangs aus. Im Gegensatz dazu wächst die Zahl der offenen Stellen, die spezifische Fachkräfte erfordern. „Zwei Drittel aller gemeldeten Jobs suchen qualifiziertes Personal“, fügt Leidenfrost hinzu, damit wird deutlich, dass durchaus Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften besteht.