Im Jahr 2023 zeigt sich in Baden-Württemberg ein ansteigender Trend in der Kriminalstatistik, besonders bei Verurteilungen im Zusammenhang mit Diebstahlsdelikten. Diese Entwicklungen wurden von der Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr. Anke Rigbers, zusammen mit Justizministerin Marion Gentges während einer Pressekonferenz vorgestellt.
Insgesamt wurden 96 400 Personen ins Gefängnis geschickt oder erhielten andere Strafen, was einem leichten Anstieg von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Darunter fanden sich 2 900 Jugendliche und 5 900 Heranwachsende. Insbesondere die Jugendlichen, die aufgrund einer Zunahme von 3,3 Prozent erneut ins Visier der Justiz rücken, stellen einen besorgniserregenden Faktor dar. Darüber hinaus stieg die Zahl der verurteilten Frauen an; erstmals waren 17 700 Frauen verurteilt, was einem Anstieg von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Anstieg der Verurteilungen wegen Diebstahls
Die Stadt hat mit insgesamt 16 300 Verurteilungen wegen Diebstahlsdelikten ein signifikantes Plus von über einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Insbesondere einfache Diebstähle trugen maßgeblich zu diesem Anstieg bei. Diese Zahlen machen fast 17 Prozent aller Urteile im Jahr 2023 aus und sind Anlass zur Sorge für die Behörden.
Gleichzeitig gab es auch einen Anstieg bei den Gewalttaten, die mit 3 400 Verurteilungen erfasst wurden, was 3,6 Prozent der Gesamtverurteilungen entspricht. Der Hauptanteil entfiel hierbei auf gefährliche Körperverletzungen, die mit 2 500 Schuldsprüchen die größte Gruppe unter den Gewaltdelikten bildeten.
Die Verurteilungen wurden auch danach kategorisiert, ob die Verurteilten Deutsche oder ausländische Staatsbürger waren. Hier zeigte sich, dass die Zahl der Verurteilungen unter Deutschen um 4,1 Prozent auf 52 100 zurückging, während die Verurteilungen gegen Nichtdeutsche um 6,3 Prozent auf 44 300 Fälle stiegen. Dies spiegelt möglicherweise die demografischen Veränderungen in der Region wider, die sich zur Zeit intensiv ändern.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die wiederholte Kriminalität: Rund 44 Prozent der Verurteilten hatten bereits einmal eine Vorstrafe. Insbesondere unter den Jugendlichen und Heranwachsenden, die nach Jugendstrafrecht verurteilt wurden, betrug die Wiederholungsquote 38 Prozent. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Übergang in ein straffreies Leben nicht immer gelingt.
Ein Fazit lässt sich allerdings nur schwer ziehen, da die Kriminalitätsstatistik von vielen Faktoren beeinflusst wird, darunter soziale Gegebenheiten, Präventionsprojekte und die Handhabung durch die Justiz. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen im kommenden Jahr weiter gestalten und welche Maßnahmen ergriffen werden, um auf diese Veränderungen zu reagieren. Auffällig bleibt jedoch, dass neben der Erhöhung der Straftaten auch anderen Faktoren Beachtung geschenkt werden sollte, um ein ganzheitliches Bild der Sicherheit in der Bevölkerung zu erhalten.